1×1 DES GAMINGS: IST EINE EXTERNE SSD ZUM SPIELEN GEEIGNET?

SSDs sind ein Segen für Spielefans. Neben internen Lösungen gibt es externe Varianten des schnellen Flash-Speichers – aber sind sie geeignet, um darauf Spiele zu installieren?

In einen Gaming-PC gehören SSDs. Klassische Festplatten mit rotierenden Magnetscheiben sind zwar günstige Speicher für große Datenmengen, für heutige Spiele aber schlicht zu langsam. Mit SSDs fallen Ladezeiten deutlich kürzer aus und es kommt seltener zu Nachladerucklern. Nun braucht man als Spielefan jedoch nicht nur schnellen, sondern auch viel Speicher. Moderne Blockbuster-Titel beanspruchen nicht selten 100 Gigabyte oder mehr. Sind bereits alle Slots mit den extrem schnellen NVMe-SSDs bestückt und sämtliche SATA-Anschlüsse belegt, bleiben Ihnen zur Speichererweiterung zwei Optionen: Entweder tauschen Sie die kleinsten SSDs (oder etwaige noch vorhandenen Festplatten) gegen größere bzw. schnellere Exemplare aus oder Sie lassen das Innere Ihres Rechners unverändert und greifen zu externen Lösungen. Doch sind Letztere wirklich eine gute Wahl?

Beeindruckende Zahlen

Externe (Magnetscheiben-)Festplatten gibt es nicht erst seit gestern und sie sind ungemein praktisch, wenn es um das Sichern von Daten geht, auf die man nicht nur mit einem PC zugreifen möchte. Fürs Gaming sind sie aber ganz und gar nicht geeignet. Dafür sind sie schlicht zu langsam. Mit externen SSDs dürfte es sich doch anders verhalten, oder? Nun, deren Lese- und Schreibgeschwindigkeiten sind tatsächlich deutlich höher. Wie schnell eine externe SSD konkret ist, variiert von Modell zu Modell. Top-Exemplare erreichen Lesegeschwindigkeiten von circa 2100 Megabyte pro Sekunde. Damit sind sie erheblich flotter als interne SATA-SSDs. Die schaffen gerade mal Maximalgeschwindigkeiten von 500 bis 600 Megabyte pro Sekunde.

Von diesen Zahlen ausgehend, sind externe SSDs also nicht nur akzeptable, sondern sogar sehr gute Festspeicher für Spiele. Auch SATA-SSDs sind nach wie vor nicht schlecht, wenngleich nicht die schnellste Option unter den internen SSDs. Hier haben NVMe-SSDs die Nase vorn. Doch wir dürfen einen entscheidenden Faktor nicht vergessen.

Auf die USB-Version kommt es an

Externe SSDs werden in den meisten Fällen per USB an den Rechner angeschlossen. Wie schnell sie arbeiten, hängt stark davon ab, welche Iteration des Universal Serial Bus genutzt wird. Die besten externen SSDs erreichen ihre Spitzengeschwindigkeit nur mit USB 3.2 Gen2x2. Diese Version der Schnittstelle schafft Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 20 Gigabit beziehungsweise 2500 Megabyte pro Sekunde.

Nun muss aber nicht nur die SSD einen entsprechenden USB-Port haben und ein passendes USB-Kabel verwendet werden, Ihr PC benötigt ebenso einen gleichwertigen Anschluss. Hat der Computer lediglich USB 3.2 Gen1, ist das ein limitierender Faktor. Dabei handelt es sich um das alte USB 3.1 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 5 Gigabit pro Sekunde, also gerade mal 600 Megabyte in derselben Zeitspanne. Die SSD könnte somit nicht ihr volles Potenzial entfalten.

Das bedeutet allerdings nicht, dass sie fürs Gaming ungeeignet wäre. Auch dann, wenn der externe Speicher durch diese ältere, langsamere USB-Version gedrosselt wird, ist er immer noch in etwa so schnell wie eine interne SATA-SSD. Allerdings sollten Sie es sich zweimal überlegen, ob Sie dann nicht doch lieber Ihren Speicherplatz vergrößern, indem Sie eine der vorhandenen internen SSDs durch ein Exemplar mit mehr Kapazität ersetzen. Eine schnelle externe 1-Terabyte-SSD kostet knapp doppelt so viel wie eine genauso große interne Alternative. Was Sie für diesen Aufpreis erhalten würden, wäre einzig und allein der Komfort, nichts aus dem Rechner ausbauen und im Vornherein keine Daten sichern zu müssen.

Damit sich eine externe SSD wirklich lohnt, sollte Ihr Computer mindestens USB 3.2 Gen2 mit einer Datentransferrate von 10 Gigabit (1250 Megabyte) pro Sekunde haben. Leider lässt sich das nicht einfach nachrüsten, indem Sie sich einen entsprechenden USB-Hub zulegen. Der muss schließlich an einen USB-Port des PCs angeschlossen werden. Die einzige Option wäre also ein neues Mainboard.

Sind externe SSDs nun eine Option fürs Gaming?

Um die eingehende Frage zu beantworten: Ja, es ist möglich, auf einer externen SSD Spiele zu installieren und sie darüber zu spielen. Selbst wenn Ihr Rechner nur mit USB 3.2 Gen1 ausgestattet ist, liest und schreibt so ein Festspeicher nicht langsamer als eine interne SATA-SSD. Mit jüngeren USB-Varianten geht es sogar wesentlich schneller. An die Geschwindigkeiten einer NVMe-SSD kommen externe Geräte aber nicht heran. Selbst die langsameren Modelle, die PCI-Express 3 nutzen, lesen und schreiben mit bis zu 3500 Megabyte pro Sekunde. Bei denen mit PCI-Express 4 sind es sogar bis zu 7400 Megabyte pro Sekunde. Für Gamer sind NVMe-SSDs eindeutig die besten Festspeicher, die Menge an Installationsmöglichkeiten ist allerdings in jedem Rechner relativ begrenzt. Die schnellsten externen Lösungen kommen zwar nicht an NVMe-SSDs heran, erweisen sich jedoch als bestmögliche Alternative, sofern moderne USB-Ports vorhanden sind.

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