Ob Kamera, Tablet, Spielekonsole oder externe Festplatte – USB ist mittlerweile die universelle Schnittstelle, wenn es darum geht, Geräte miteinander zu verbinden, aufzuladen oder Daten zu übertragen. Doch USB ist nicht gleich USB. Wir geben einen Überblick über die unterschiedlichen Standards und Steckertypen.
Wenn Geräte zur Datenübertragung miteinander verbunden werden sollen, geschieht das in der Regel per USB (Universal Serial Bus). Inzwischen sind wir bei Version 4.0 angelangt, das heißt aber nicht, dass die Vorgänger ad acta gelegt wurden. Bei den diversen USB-Standards und -Anschlusstypen ist es nicht leicht, den Durchblick zu behalten, deshalb lohnt es sich, vor dem Kauf eines USB-Kabels oder -Adapters einen Blick auf die verschiedenen Varianten zu werfen.
Kurzer Rückblick: USB mit Startproblemen
Der Sinn und Zweck von USB war es einst, für Einfachheit zu sorgen. In den Neunzigern gab es an PCs eine Vielzahl an unterschiedlichen Schnittstellen. Gefühlt musste jedes Peripheriegerät mit einem anderen Kabeltyp an den Rechner angeschlossen werden. Ein Verbund mehrerer Technologieunternehmen, darunter IBM und Intel, setzte sich zum Ziel, einen Standard für alles zu schaffen.
1996 präsentierte man USB 1.0. Was vielversprechend aussah, konnte sich im ersten Anlauf jedoch nicht durchsetzen. Die vorhandenen Betriebssysteme, allen voran Windows 95 und NT, unterstützten die neue Schnittstelle nicht. Außerdem hinkte USB 1.0 mit seiner geringen Datenübertragungsrate von 12 Mbit/s der Apple-Alternative Firewire deutlich hinterher. Zwei Jahre später erschien USB 1.1 mit einigen Verbesserungen, aber keiner erhöhten Geschwindigkeit, sodass der Durchbruch von USB als Universal-Schnittstelle weiterhin auf sich warten ließ. Der Siegeszug begann erst Anfang der 2000er mit der Einführung von USB 2.0.
Aktuelle USB-Standards im Überblick
USB 2.0: Er ist mittlerweile über 20 Jahre alt, findet aber immer noch Verwendung. Der USB-2.0-Standard kommt heute zum Beispiel an Ladekabeln für die Controller von Spielkonsolen zum Einsatz. In diesem Fall ist keine schnellere und somit auch teurere Variante nötig. USB 2.0 erreicht eine Datenübertragungsrate von bis zu 480 Mbit/s.
USB 3.0: Seit dem Jahr 2008 ist der Standard USB 3.0 auf dem Markt, worüber Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5 Gbit/s übertragen werden. Ein deutlicher Sprung nach vorn.
USB 3.1: Nun wird es ein wenig komplexer. Man unterscheidet zwei Arten von USB 3.1: Gen 1 und Gen 2. Ersteres ist nichts anderes als USB 3.0, das nach der Einführung der neueren Version im Jahr 2013 einfach umbenannt wurde. Gen 2 wiederum stellt eine deutliche Verbesserung hinsichtlich der Datenübertragungsgeschwindigkeit dar. Sie fällt mit 10 Gbit/s doppelt so hoch aus im Vergleich zu USB 3.0 beziehungsweise 3.1 Gen 1.
USB 3.2: 2017 erschien USB 3.2. Erneut verdoppelte sich das Übertragungstempo, nun von 10 auf 20 Gbit/s. Ebenso fanden erneut Umbenennungen statt. Aus USB 3.1 Gen 1 (ehemals USB 3.0) wurde USB 3.2 Gen 1, während USB 3.1 Gen 2 zu USB 3.2 Gen 2 wurde. Der neu eingeführte Standard trägt die Bezeichnung USB 3.2 Gen 2x2. Alles klar?
USB 4.0: 2019 folgte die Einführung von USB 4.0. Die jüngste Generation kommt einer Zäsur gleich. Konnte man bei den vorherigen Versionen aufgrund der Namensänderungen und optisch teils identischer Anschlüsse leicht den Überblick verlieren, steht USB 4.0 ganz für sich. Mit bis zu 40 Gbit/s bietet dieser USB-Standard doppelt so hohe Übertragungsraten wie der direkte Vorgänger. Hinzu kommt eine weitere Besonderheit: USB 4.0 ist der gemeinsame Nachfolger von USB 3.2 sowie Thunderbolt 3 und basiert zudem auf den Spezifikationen von Letzterem. Die USB-4.0-Kabel von KabelDirekt sind auch an Thunderbolt-3- und 4-Anschlüssen nutzbar.
Unsere USB-4.0-Kabel können zudem im DisplayPort-Alt-Modus auch Videodaten übertragen – ob Full-HD, 2× 4K oder 8K.
Mehrere Standards, mehrere Anschlusstypen
Damit hat sich das Thema noch nicht erschöpft, denn USB-Anschlüsse werden zusätzlich nach dem Steckertyp unterschieden. Die gängigste Variante ist bis heute Typ A. Jeder Computer bietet passende Eingänge, über die zum Beispiel Maus und Tastatur angeschlossen werden können. Wichtig ist es, auf den verwendeten Standard zu achten. Sie können zwar grundsätzlich ein USB-2.0-Kabel in einen USB-3.x-Anschluss und umgekehrt ein USB-3.x-Kabel in einen USB-2.0-Anschluss stecken, doch die volle Geschwindigkeit, wird nur dann erreicht, wenn beide Komponenten denselben Standard haben.
USB-Typ B und Mini finden nur noch bei älteren Geräten Verwendung. Typ B kennt der eine oder andere vielleicht noch von etwas betagteren Druckern, die “Mini”-Variante beispielsweise vom Controller der PlayStation 3. Etwas häufiger sind heute noch die sogenannten Micro-USB-Kabel anzutreffen, die zum Beispiel im Smartphone-Bereich lange Zeit als Standard galten. Ihnen folgten zunächst Micro-B-Stecker, die es auch als USB-3.0-Variante gibt und die unter anderem für externe Festplatten genutzt werden.
Mittlerweile hat sich der Anschlusstyp USB-C etabliert. Das geht so weit, dass USB 3.2 Gen 2x2 und USB 4.0 nur von USB-C unterstützt werden. USB-A-Kabel mit einer dieser Spezifikationen gibt es nicht, weshalb viele PCs noch ohne USB 4.0 auskommen müssen. Mainboards mit passenden Anschlüssen sind inzwischen aber bereits auf dem Markt.