Geräte eines Netzwerks lassen sich nur per LAN-Kabel oder WLAN miteinander verbinden? Mitnichten! Es gibt noch eine dritte Option, die mehr Stabilität mitbringt als WLAN und einfacher einzurichten ist als LAN: DLAN.
Ein LAN (Local Area Network) zu installieren, ist manchmal gar nicht so einfach. Wer in einem Einfamilienhaus mit mehreren Stockwerken wohnt, wird vielleicht wissen, was wir meinen. Alle internetfähigen Geräte per Ethernet-Kabel mit dem Router zu verbinden, führt in dem Fall dazu, dass man meterlange Kabel durch das Haus verlegen muss. Sie sollten idealerweise nicht permanent ins Auge fallen, aber um das zu erreichen, ist einiges an Arbeit notwendig. WLAN stellt eine Alternative dar. Die kabellose Variante hat jedoch den Nachteil der geringeren Stabilität. Wenn die Geräte auch noch weit voneinander entfernt stehen und dicke Wände (oder Decken) dazwischen liegen, erweist sich Wireless LAN gar nicht mehr als ein so guter Ersatz für eine LAN-Verbindung. Zum Glück gibt es noch eine dritte Option in Form von DLAN, das einfacher kaum einzurichten sein könnte.
Sehr einfach zu installieren
Die Abkürzung DLAN steht für Direct Local Area Network, die Technologie wird auch als Powerline LAN bezeichnet. Hieraus lässt sich schon ableiten, wie das Ganze funktioniert: Bei DLAN werden Stromleitungen zur Datenübertragung innerhalb eines Netzwerks genutzt. Alles, was man dazu braucht, sind entsprechende Adapter.
Die Installation ist ganz einfach: Ein DLAN-Adapter-Set besteht aus zwei Adaptern. Einen davon stecken Sie in eine Steckdose in der Nähe Ihres Routers und verbinden beides mit einem Netzwerkkabel. Den zweiten Adapter bringen Sie in der Nähe des Geräts an, das Sie ins Netzwerk aufnehmen möchten und nutzen auch hier ein LAN-Kabel zur Verbindung. Schon können Sie mit der jeweiligen Hardware online gehen.
Die Vor- und Nachteile von DLAN
Ein DLAN-Netzwerk einzurichten, erfordert keine großen Computerkenntnisse. Es ist fast genauso einfach wie ein elektronisches Gerät an eine Stromquelle anzuschließen. Und das ist nicht der einzige Vorteil. DLAN erspart Ihnen eine aufwendige Verkabelung Ihrer Netzwerkgeräte. Die Stromleitungen und Steckdosen sind bereits da und Sie müssen keine Kabel quer durch Ihre Räumlichkeiten verlegen. Dementsprechend müssen Sie sich keine Gedanken darüber machen, wie Sie die Kabel verstecken beziehungsweise so installieren, dass sie im Alltag nicht störend auffallen.
Außerdem ist DLAN deutlich stabiler als WLAN, da die Daten via Kabel transferiert werden. Gerade in Räumen, wo kein schnelles, stabiles Internet über eine kabellose Verbindung möglich ist, ist DLAN die ideale Alternative. Die maximale Reichweite beträgt übrigens 300 Meter. Fürs eigene Zuhause sowie in vielen Büros sollte das mehr als ausreichend sein.
Perfekt ist die Technologie aber nicht. Das größte Manko von Powerline LAN ist die limitierte Datenrate. Maximal 1200 Mbit/s sind möglich, wobei die Geschwindigkeit von den verwendeten Adaptern abhängt. Für viele Haushalte in Deutschland dürfte das ausreichen, denn wir wissen ja, wie es in der Bundesrepublik um schnelle Breitbandanschlüsse bestellt ist. Für Unternehmen, die eine schnelle Glasfaserleitung haben und das Netzwerk auch zur Übertragung lokaler Daten nutzen, fällt diese Einschränkung aber sicherlich ins Gewicht. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass die tatsächliche Datentransferrate auch von der Stromleitung abhängt. In älteren Gebäuden könnte die Geschwindigkeit allein aufgrund von veralteter Elektrik erheblich niedriger ausfallen, als es die verwendeten Adapter und der Internetanschluss zuließen.
Ein weiteres Manko: Über Adapter mit einem LAN-Port lässt sich nur ein einziges Gerät ins Netzwerk integrieren. Zwar gibt es Modelle mit zwei oder mehr LAN-Eingängen, hier müssen Sie aber eine geringere Datenübertragungsrate in Kauf nehmen. Zusätzlich belegt jeder DLAN-Adapter eine Steckdose, die vielleicht anderweitig gebraucht wird. Immerhin bieten manche Adapter einen eigenen Stromanschluss und eliminieren diesen Nachteil.
Praxistipp: Mehrfachsteckdose an DLAN-Adapter mit Stromanschluss anschließen
Es mag verlockend sein, einen DLAN-Adapter in eine Steckdosenleiste zu stecken. Das sollten Sie aber nicht tun, denn dadurch sinkt die Übertragungsgeschwindigkeit rapide. Auch sollten Sie keine Steckdose mit Überspannungsschutz verwenden, da dieser die Signale dämpft und die Transferrate verringert. Unser Tipp: Kaufen Sie sich DLAN-Adapter mit Steckdose und stecken Sie in diese eine Steckerleiste, um genügend Stromanschlüsse zur Verfügung zu haben. Das geht ohne Probleme.