WAS SIND TWIN TUNER, TRIPLE TUNER UND TWIN TRIPLE TUNER?

Wer sich einen neuen Fernseher zulegen möchte, sollte darauf achten, welche Art von Tuner darin verbaut ist. Wir erklären, wofür diese Komponente da ist und worin sich ihre Varianten unterscheiden.

„Fernsehen ist tot!“ Das mag vor allem die jüngere Generation behaupten, so wie manche Leute der Ansicht sind, dass Gedrucktes heutzutage keine Relevanz mehr habe. Die Generation Z (Menschen, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind) schaut im Durchschnitt sicherlich deutlich weniger Fernsehen als die Älteren. Auch viele Millennials haben dem TV-Konsum abgeschworen. Serien schaut man heutzutage primär bei Streaming-Anbietern und die produzieren längst eigene Show-Formate. Alternativ findet man Unterhaltung auf Twitch oder YouTube – oder zockt Videospiele.

Komplett abgeschrieben ist das lineare Fernsehen aber nicht. Es gibt nach wie vor Leute, die sich ein TV-Gerät nicht nur kaufen, um einen Bildschirm für ihre Spielkonsolen zu haben oder Formate zu streamen, sondern auch um das Fernsehprogramm zu nutzen. Für diese Menschen sind die Bildschirmdiagonale, maximale Auflösung, Bildwiederholrate oder die Anzahl an HDMI-Eingängen nicht die einzig relevanten Kaufkriterien. Sie müssen zudem auf den verbauten Tuner achten. Wer dahingehend beim Fernseherkauf nicht aufpasst, kann am Ende möglicherweise nicht fernsehen, ohne sich Extra-Hardware ins TV-Regal zu stellen.

Funktionsweise und Arten von Tunern

Ein Tuner ist dafür zuständig, die per Antenne, Satellitenschüssel oder Kabel empfangenen Signale zu filtern. Fernseh- und Radiosignale werden gleichzeitig auf unterschiedlichen Frequenzen übertragen. Je nachdem, welches Programm Sie sehen (oder hören) möchten, filtert der Tuner das entsprechende Signal heraus und gibt es an einen Verstärker weiter. Gemeinsam bilden die beiden Komponenten einen Receiver. Früher war es nötig, einen solchen als eigenständiges Gerät anzuschaffen und per Videokabel mit dem Fernseher sowie Antennenkabel oder SAT-Kabel mit der Antennensteckdose zu verbinden, um Fernsehen schauen zu können. Heutzutage sind Fernseher mit eingebautem Receiver Standard, weshalb man sich in der Regel ein zusätzliches Empfangsgerät sparen kann. Das hängt jedoch stark davon ab, welche Art von Tuner im TV verbaut ist:

Twin Tuner: Ein Twin Tuner macht es möglich, gleichzeitig zwei Programme zu empfangen. Das heißt, Sie können damit Sender A schauen und parallel Sender B aufnehmen. Allerdings gibt es eine wichtige Einschränkung: Mit einem Twin Tuner können Sie nur einen Empfangskanal nutzen, also Antenne (DVB-T), Satellit (DVB-S) oder Kabel (DVB-C).

Triple Tuner: Kaufen Sie sich einen Fernseher mit einem Triple Tuner, müssen Sie sich keine Sorgen darüber machen, ob das Gerät mit der von Ihnen genutzten Empfangsart kompatibel ist. Triple Tuner können Signale von DVB-T, DVB-S und DVB-C verarbeiten. Sie sind jedoch nicht in der Lage, zwei Programme gleichzeitig zu empfangen.

Twin Triple Tuner: Wie der Name schon ausdrückt, sind Twin Triple Tuner sozusagen die Fusion aus einem Twin Tuner und einem Triple Tuner. Sie sind mit allen drei Empfangstechniken kompatibel und erlauben die gleichzeitige Nutzung von zwei Empfangskanälen. Dadurch ist es möglich, das Programm des einen Senders zu schauen und das des anderen aufzuzeichnen. Vorteilhaft ist, dass die Sender auf unterschiedliche Weise empfangen werden können. So ist es kein Problem, ein Programm über Antenne zu schauen und ein anderes über Satellit aufzunehmen.

Die drei Tuner-Arten sind heute am gängigsten. Es gibt auch noch Dual Tuner. Sie sind vergleichbar mit Triple Tunern, aber nur mit zwei Empfangsarten kompatibel.

Welchen Tuner brauchen Sie?

Das Beste, was Sie sich zulegen können, ist ein Fernseher mit Twin Triple Tuner. Egal, auf welche Weise Sie Fernsehen empfangen, mit so einem Gerät brauchen Sie keinen zusätzlichen Receiver und können sich gleichzeitig eine Sendung anschauen und eine andere aufnehmen. Falls Sie aber nur eine Empfangsart nutzen, reicht auch ein TV mit Twin Tuner aus. Vollziehen Sie aber irgendwann den Wechsel von beispielsweise DVB-C zu DVB-S, benötigen Sie einen Receiver, um weiterhin mit Ihrem TV-Gerät fernsehen zu können.

Haben Sie gar kein Interesse daran, simultan zwei Programme zu empfangen, weil Sie ohnehin nichts aufnehmen und auch gar keine Festplatte haben, auf der Sie die Aufzeichnungen speichern, können Sie zu einem Fernseher mit Triple Tuner greifen. Damit sind Sie auf der sicheren Seite, sollten Sie irgendwann auf eine andere Empfangstechnologie umsteigen. Ein zusätzlicher Receiver würde in dem Fall erst notwendig werden, wenn sich neue Techniken etablieren, so wie es 2017 mit DVB-T2 geschehen ist. 

Zunächst war es noch optional, vom alten DVB-T auf dessen Nachfolger zu wechseln. Dafür benötigte man neue Hardware, da alte Tuner zwar mit DVB-T, aber nicht DVB-T2 kompatibel waren. 2019 wurde DVB-T in Deutschland jedoch abgeschaltet. Spätestens da mussten alle Haushalte, die Fernsehen per Antenne empfangen, einen neuen Receiver installieren oder (falls die Möglichkeit bestand und der eigene Fernseher einen passenden Tuner verbaut hatte) auf DVB-C oder DVB-S wechseln.

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