1×1 DES GAMINGS: WIE SINNVOLL IST EIN 4K-MONITOR?

Spiele in 4K zu genießen, ist eine feine Sache. Doch man sollte sich nicht unüberlegt einen 4K-Monitor für seinen Gaming-PC kaufen.

Die aktuellen Spielkonsolen zeigen es deutlich: 4K ist längst Standard. Nahezu jedes heutige Spiel für PlayStation 5 und/oder Xbox Series X ist mit nativen 3840 x 2160 Pixeln spielbar. Allerdings ist das in der Regel mit einer auf 30 FPS limitierten Bildrate verbunden. Flüssiger können die Systeme grafisch aufwendige Spiele in dieser hohen Auflösung nicht darstellen. Mit einem Gaming-PC sehen die Möglichkeiten ganz anders aus. Das heißt aber nicht, dass sich jeder PC-Spieler unbedingt einen 4K-Monitor zulegen sollte. Das ist nur sinnvoll, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Hohe Hardware-Anforderungen

Auch im Jahr 2024 ist Full-HD immer noch die am meisten genutzte Bildschirmauflösung am PC. Dabei gibt es schon seit vielen Jahren 4K-Monitore. Ein wesentlicher Grund für die weite Verbreitung der 1080p-Displays: Das Spielen in 1920 x 1080 spart mächtig Rechenleistung. Wenn die Titel an sich schon mit hochauflösenden Texturen, Raytracing und enorm detaillierten Umgebungen viel Performance schlucken, haben nicht wenige Nutzer bereits Probleme, das alles in Full-HD mit 60 oder noch mehr FPS genießen zu können. DLSS und das AMD-Gegenstück FSR schaffen hier etwas Abhilfe, aber ein Grafikkracher wie Cyberpunk 2077 ist selbst mit einer immer noch sehr guten RTX 3080 Ti nicht mit allen Einstellungen auf Maximum in 1080p durchgehend flüssig spielbar. An natives 4K ist da gar nicht zu denken.

Die 4K-Auflösung bietet viermal so viele Pixel wie 1080p. Da liegt es auf der Hand, dass die Hardware-Anforderungen für ein flüssiges Spielerlebnis deutlich höher liegen. Wer wirklich keine Kompromisse bei den Grafikdetails eingehen möchte, braucht vor allem eine enorm starke Grafikkarte, um auch die anspruchsvollsten Spiele in UHD zocken zu können. Die CPU und der Arbeitsspeicher sollten ebenfalls nicht von schlechten Eltern sein.

Des Weiteren setzt 4K-Gaming mit hohen Bildraten voraus, dass Ihr Computer über entsprechend moderne Anschlüsse verfügt und Sie ein passendes Kabel verwenden. HDMI 1.3 oder DisplayPort 1.0 sind die Mindestanforderung für UHD, allerdings ist die Bildrate dann auf 30 FPS limitiert. Für 60 Bilder pro Sekunde muss es HDMI 2.0 oder DisplayPort 1.2 sein. Das Gute ist: Haben Sie eine halbwegs aktuelle Grafikkarte in Ihrem Rechner verbaut, müssen Sie sich darum keine Gedanken machen. In dem Fall haben Sie mindestens einen Anschluss für DisplayPort 1.4. Somit steht 4K-Gaming mit bis zu 120 FPS vielleicht zu leistungsschwache Hardware im Weg, aber kein „veralteter“ Videoausgang.

4K-Monitore brauchen Platz

Wie bei Fernsehern gilt: Die 4K-Auflösung macht sich erst ab einer bestimmten Bildschirmgröße bezahlt, wobei der Sitzabstand zum Monitor stets eine Rolle spielt. Je weiter man sich vom Display entfernt, desto mehr Zoll muss es haben, damit das menschliche Auge überhaupt einen Unterschied zwischen 4K und Full-HD erkennt. Doch selbst dann, wenn Sie ganz nah vor einem Monitor sitzen würden: Ein 24-Zoll-Bildschirm mit UHD-Auflösung wäre wenig sinnvoll. Deswegen sind auch nur 4K-Monitore mit mindestens 27 Zoll erhältlich. Der Sweet Spot sind 32 Zoll. Alles, was darüber hinausgeht, dürfte für die meisten PC-Gaming-Setups schon zu groß sein.

Doch ein 32-Zoll-Bildschirm ist für den einen oder anderen möglicherweise schon zu gewaltig. In einem Setup mit einem einzelnen Display mag ein solches Gerät noch Platz finden. Wer jedoch zwei oder mehr Monitore nutzen möchte, braucht einen ziemlich breiten Schreibtisch. Das gilt es mitzubedenken, wenn man mit dem Gedanken spielt, sein PC-Gaming-Erlebnis mit einem 4K-Bildschirm auf die nächste Stufe zu heben.

4K-Gaming ist eine Wucht, hat aber seinen Preis

Keine Frage: Sitzt man vor einem UHD-Monitor und spielt darauf ein grafisch beeindruckendes Spiel, das dank starker PC-Hardware flüssig läuft, ist das ein fantastisches Erlebnis. Durch die hohe Auflösung kommen Details viel besser zur Geltung, weil man einfach mehr Feinheiten erkennt. In modernen Spielen sind die Texturen in ihrer höchsten Detailstufe geradezu auf 4K ausgelegt. In einer niedrigeren Bildschirmauflösung kommt deren Qualität gar nicht vollständig zur Geltung. Nebenbei lohnt sich ein UHD-Monitor nicht nur fürs Zocken. Die Bildschirmgröße bringt auch eine größere Arbeitsfläche mit sich. Wer öfter 4K-Bilder in Photoshop bearbeitet, muss bei einer Zoom-Einstellung von 100 Prozent nicht mehr scrollen, sondern hat das komplette Bild auf dem Display.

Um von all dem profitieren zu können, müssen Sie aber viel Geld investieren. Ein High-End-PC ist alles andere als günstig und ein guter 4K-Monitor, der noch dazu eine Bildwiederholrate im dreistelligen Bereich hat (144 oder 240 Hertz), kostet ebenso eine Menge. Hinzu kommt, dass das alles reichlich Strom frisst. Ein kleinerer Bildschirm mit geringerer Auflösung verbraucht weitaus weniger Energie als ein UHD-Display mit beispielsweise 32 Zoll.

Je größer der Monitor ist, desto mehr tritt zudem ein Nachteil zum Vorschein: Texte wirken immer kleiner. Je nachdem, wie weit Sie vom Bildschirm entfernt sitzen, müssen Sie im Browser oder bei der Bearbeitung von Dokumenten die Textgröße mal mehr, mal weniger stark hochskalieren. Das gleiche Problem kann auch in Spielen auftreten, wenn die Textgröße nicht von Haus aus gut an die 4K-Auflösung angepasst ist. Glücklicherweise gibt es aber in den meisten Fällen eine Skalierungsfunktion.

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