1×1 FÜR OFFICE-SETUPS: WAS FÜR EINE MAUS SOLLTE ES SEIN?

Computermäuse gibt es in verschiedenen Formen und Preisklassen. Zum Arbeiten muss es kein hochwertiges Modell sein, das sich an Gamer richtet, aber Sie sollten auch keine Billigware kaufen.

Man stelle sich vor, die PC-Maus wäre nie erfunden worden und wir würden heute unsere Computer noch per Tastatur bedienen. Das wäre deutlich unkomfortabler, denn jegliche Arbeitsprozesse würden mehr Zeit in Anspruch nehmen, weil sich zum Beispiel Optionen in Programmen nicht so schnell anwählen ließen. Nein, auf die Maus möchte niemand mehr verzichten. Doch muss es unbedingt ein teures Modell sein oder reicht ein einfaches Exemplar ohne Schnickschnack, das für wenig Geld zu haben ist?

Fünf Tasten sollten es sein

Vermutlich kennt jeder die ganz simplen Mäuse, die nicht mehr als eine linke und eine rechte Maustaste sowie ein Mausrad haben und zu sehr geringen Preisen angeboten werden. Grundsätzlich erfüllen sie ihren Job, aber sind wir mal ehrlich: Eine Maus mit drei Tasten (wir wollen ja nicht die Druckfunktion des Rads vergessen) ist nicht mehr zeitgemäß. Für ein schnelles, effizientes Arbeiten sollten mindestens noch zwei Seitentasten vorhanden sein.

Wenn Sie viel im Internet unterwegs sind, werden Sie froh darüber sein, mit den beiden Tasten vor- und zurückspringen zu können anstatt mit dem Mauszeiger die entsprechenden Buttons im Browser aufsuchen zu müssen, um zur vorherigen Seite zurückzugehen und dann eventuell wieder zur zuletzt geöffneten zu wechseln. Noch mehr Tasten werden Sie aber vermutlich nicht benötigen, wenn Sie Ihren PC nur zum Arbeiten verwenden. Modelle mit sechs oder mehr frei belegbaren Tasten richten sich an Gamer, die möglichst viele Eingaben mit der Maus tätigen möchten.

DPI: Mehr ist nicht gleich besser

Für reine Bürotätigkeiten sind die DPI von nicht ganz so entscheidender Bedeutung wie fürs Gaming. Die Abkürzung steht für “Dots per Inch” (“Punkte pro Zoll”) und der jeweilige Wert gibt an, wie viele Pixel der Mauszeiger zurücklegt, wenn Sie die Maus um einen Zoll (etwa 2,5 cm) verschieben. Je höher die Auflösung der Maus ist, desto weniger müssen Sie die Maus bewegen, um den Cursor von einer Bildschirmecke zur anderen zu befördern. Gaming-Mäuse haben teils sehr hohe maximale DPI-Werte, die jedoch in der Praxis nicht sonderlich nützlich sind, weil die Maus dann viel zu empfindlich eingestellt ist. Das ist selbst in Spielen, in denen es auf schnelle Reflexe ankommt, kontraproduktiv.

Fürs Arbeiten sind DPI-Werte im hohen vier- oder gar fünfstelligen Bereich erst recht zu viel des Guten. Für die meisten Nutzer dürften 1500 bis 3000 DPI ein Wert sein, der ein komfortables Arbeiten ermöglicht. Hier kommt es aber auf den persönlichen Geschmack an. Im Idealfall greifen Sie zu einem Exemplar, dessen Auflösung sich einstellen lässt. Dafür muss kein Griff zu einer Gaming-Maus nötig sein. Es gibt auch günstige Modelle, die diese Option bieten.

Mit oder ohne Kabel?

Es ist sehr praktisch, dass heutzutage nicht mehr alles per Kabel angeschlossen werden muss. Wireless-Mäuse sind seit Jahren auf dem Markt etabliert und ihr großer Vorteil ist offensichtlich: Es liegt kein weiteres USB-Kabel auf dem Schreibtisch und Sie genießen eine größere Bewegungsfreiheit im Umgang mit der Maus. Der Nachteil: Das Eingabegerät bezieht nicht dauerhaft Strom. Ein Akku im Inneren stellt die nötige Energie bereit, muss aber regelmäßig aufgeladen werden. Vergessen Sie, die Maus per Ladekabel an eine Stromquelle anzuschließen, verfliegen die Vorteile der Wireless-Technologie, sobald der Akku während des Arbeitens den Geist aufgibt. Wenn Sie sich für ein kabelloses Modell entscheiden, sollten Sie es immer dann aufladen, wenn Sie es gerade nicht benutzen, damit es sich wirklich lohnt. Andernfalls können Sie auch zu einem kabelgebundenen Exemplar greifen und ein paar Euro sparen, da Wireless-Mäuse tendenziell etwas teurer sind.

Ergonomie für Komfort und Gesundheit

Gerade bei Office-Setups lohnt sich ein Blick auf ergonomische Mäuse. Die Form spielt eine wichtige Rolle, denn wenn Sie länger am PC arbeiten, sollte die Maus gut in der Hand liegen. Herkömmliche Modelle, bei denen sich die beiden Haupttasten und das Mausrad auf der Oberseite befinden, weisen bereits ergonomische Qualitätsunterschiede auf. Während manche Exemplare gerade Kanten haben, was auf Dauer unbequem werden kann, verfügen andere über eine Daumenmulde. Das erhöht zwar die Ergonomie, allerdings sind diese Mäuse nicht beidhändig nutzbar. Ohnehin sind die meisten Mäuse für Rechtshänder konzipiert, Linkshänder haben eine kleinere Auswahl.

Wer Wert darauf legt, mit der Hand beim Arbeiten eine möglichst natürliche Haltung einzunehmen, sodass Oberkörper und Muskulatur weniger belastet werden und man Krankheitsbildern wie dem RSI- und Karpaltunnelsyndrom vorbeugt, greift zu einer ergonomischen Maus. Die Form variiert von Modell zu Modell. Es gibt zum Beispiel vertikale Mäuse, die so konstruiert sind, dass die Hand in eine Haltung „gezwungen“ wird, als ob Sie jemandem die Hand schütteln. Ein anderes Beispiel sind Handschuhmäuse, die so geformt sind, dass die komplette Hand auf dem Gehäuse aufliegt. Erhältlich sind auch Varianten, die optisch überhaupt nichts mehr mit einer klassischen PC-Maus zu tun haben, etwa Stiftmäuse, die ihrem Namen alle Ehre machen, weil sie wie ein Stift aussehen und genauso in der Hand liegen. Wie bei vielen anderen Dingen entscheidet auch hier der persönliche Geschmack darüber, welche Art von ergonomischer Maus am besten zu Ihnen passt oder ob Sie der klassischen Form treu bleiben.

Eines kann man jedenfalls heutzutage nicht mehr behaupten: dass es dem Markt der Computermäuse an Vielfalt fehlt. Die Auswahl ist gigantisch und jeder findet früher oder später sein optimales Gerät. Das muss nicht zwingend eines aus der oberen Preisklasse sein, man sollte aber schon gewisse Mindestanforderungen an eine Maus stellen und nicht zu einem der Billigprodukte greifen, das nur drei Tasten und keine Einstellungsmöglichkeiten bietet.

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