Das Mainboard ist die zentrale Platine eines jeden Computers, die alle Komponenten miteinander verbindet. Sie trägt zwar kaum etwas zur Leistung des PCs bei, gibt aber vor, welche anderen Bauteile integriert werden können.
Wenn man sich die Systemanforderungen für Software anschaut, seien es nun Spiele, Programme für Video- oder Bildbearbeitung oder gänzlich andere Tools, fällt auf, dass die Hersteller nie Angaben zu einer PC-Komponente machen: dem Mainboard. Dabei deutet der Name bereits darauf hin, dass es sich um etwas sehr Wichtiges handelt. Ohne ein Mainboard, auch Hauptplatine oder Motherboard genannt, läuft gar nichts. Allerdings ist von ihm nur indirekt abhängig, wie leistungsstark ein Computer ist. Ein teureres Modell sorgt nicht dafür, dass das System schneller arbeitet. Daher ist es nur logisch, dass PC-Mainboards nie in den Systemvoraussetzungen für Programme erwähnt werden.
Das Mainboard ist die Hauptschnittstelle des Systems
Die Hauptplatine bildet die Basis für ein Desktop-Computersystem. Darauf finden drei elementare Komponenten Platz: der Prozessor, der Arbeitsspeicher und die Grafikkarte (wenn man denn eine verwendet und nicht von der integrierten Grafikeinheit der CPU Gebrauch macht). Außerdem bietet das Mainboard Anschlüsse für Festplatten, SSDs und optische Laufwerke, die per SATA-Kabel oder M.2-Steckplatz angeschlossen werden, sowie für Lüfter. Darüber hinaus verfügt es über externe Anschlüsse. Dazu gehören in jedem Fall USB-Ports für Maus, Tastatur und sonstige Peripherie sowie - zumindest am Desktop-PC, weniger am Laptop - eine RJ45-Buchse, um per ethernet cable einen Router anschließen zu können.
Heutzutage ist es auch üblich, dass Mainboards einen integrierten Soundchip haben. Die wenigsten Leute bauen sich noch Soundkarten in ihren PC ein. Wer seinen Rechner vornehmlich zum Arbeiten mit Office-Programmen, Surfen im Internet oder zum Spielen nutzt, hat keinen Grund, Extra-Hardware für den Sound anzuschaffen. Die heutigen On-Board-Chips bieten schließlich eine ausreichend gute Klangqualität.
Die Größe ist ein wichtiger Faktor
Mainboards gibt es in unterschiedlichen Größen. Hierbei spricht man von Formfaktoren. Am gängigsten sind ATX-Platinen mit den Maßen 305 x 244 Millimeter. Sie sind ordentlich ausgestattet, aber auch nicht so groß, als dass Sie ein Riesengehäuse bedingen. Größere Mainboards (E-ATX) haben mehr Anschlüsse und zum Beispiel auch zwei Grafikkarten-Slots, so dass die Möglichkeit für ein Dual-GPU-System gegeben ist. So was erfordert aber ein Gehäuse, das reichlich Platz bietet.
Wer lieber einen kompakten Rechner haben möchte, greift zu einem Mini-ITX- oder Micro-ATX-Board. Die Platzersparnis, die solche Platinen bieten, wird dadurch erzeugt, dass sie weniger Anschlüsse haben. Mini-ITX-Platinen zum Beispiel verfügen oftmals nur über zwei Slots für RAM-Module.
Immer auf den CPU-Sockeltyp achten
Für welches Mainboard Sie sich entscheiden, sollte immer davon abhängen, welchen Prozessor (CPU) Sie in Ihren PC einbauen möchten. In dem Zusammenhang spielt es nicht nur eine Rolle, ob es eine CPU von Intel oder AMD sein soll, sondern auch, mit welchem Sockel das jeweilige Modell kompatibel ist. Gemeint ist damit die Vorrichtung auf der Hauptplatine, in die der Prozessor gesteckt wird. Sowohl bei Intel als auch bei AMD gibt es nicht den einen Sockel, in den alle CPUs passen. Da vom Prozessor (sowie Grafikkarte und Arbeitsspeicher) abhängt, wie leistungsstark der PC ist, sollten Sie sich erst einen solchen aussuchen und dann nach einem passenden Mainboard Ausschau halten, statt den umgekehrten Weg zu gehen.