FESTPLATTE UND SSD: DAS ZUHAUSE IHRER LOKALEN DATEN

Alle Computerprogramme müssen vor der Verwendung irgendwo installiert werden. Ebenso brauchen von Ihnen erstellte Dokumente, Fotos und Videos einen festen Platz. Diese Rolle übernehmen Festplatten und SSDs.

Jeder kennt das: Um die Dienste einer Software in Anspruch nehmen zu können, muss man sie in den allermeisten Fällen erst einmal aus dem Internet herunterladen (selten hat man noch Programme auf CDs oder DVDs) und anschließend installieren. Schon beim Download stellt sich die Frage: Wo speichert man die Setup-Datei ab? Der Arbeitsspeicher kommt dafür nicht infrage, denn er dient dazu, Platz für die Daten der Anwendungen zu bieten, die aktiv ausgeführt werden. Dauerhaft lässt sich im RAM nichts ablegen, weder Programminstallationen noch Dokumente oder Fotos. Den Job übernehmen Festplatten und/oder SSDs.

Festplatten, auch HDDs (Hard Disk Drives) genannt, werden seit den 1950er Jahren genutzt. Die Technologie hat demnach schon einige Jahre auf dem Buckel und das merkt man ihr auch an. Hier werden Daten auf rotierende Scheiben mit einer hartmagnetischen Beschichtung geschrieben. Die Oberflächen der Scheiben werden magnetisiert und dank Remanenz (der verbleibenden Magnetisierung) werden die Informationen gespeichert.

Flash-Speicher sorgt für schnellere Systeme

Seit den 1980ern waren Festplatten der Standard im PC-Bereich, was die Datenspeicherung betrifft. Das hat sich bis in die 2010er Jahre gehalten. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich jedoch die SSDs (Solid-State-Drives, manchmal auch als Solid-State-Disks bezeichnet) durchgesetzt. Ihre Technik basiert nicht auf Magnetscheiben, sondern auf Halbleitern, also Chips: Es handelt sich um Flash-Speicher, wie sie auch in USB-Sticks und Mobilgeräten zum Einsatz kommen.

Der große Vorteil gegenüber Festplatten: SSDs arbeiten viel schneller. Sowohl die Schreib- als auch Lesegeschwindigkeiten sind um ein Vielfaches höher, ebenso die Zugriffszeiten. Wenn Sie zum Beispiel Windows auf einer SSD installieren, fährt der PC deutlich flotter hoch, als wenn das Betriebssystem auf einer HDD zu Hause ist. Gleiches gilt für die Ladegeschwindigkeit anderer Programme. Gerade Gamer wissen SSDs sehr zu schätzen, weil die Ladezeiten in Spielen damit sehr viel geringer ausfallen. Das ist jedoch nicht der einzige SSD-Vorteil: Die Flash-Chips arbeiten lautlos und sind unempfindlich gegenüber Erschütterungen.

Neben gewöhnlichen SSDs, die wie Festplatten per SATA-Kabel ans Mainboard angeschlossen werden, gibt es NVMe-SSDs. Diese werden direkt in dafür vorgesehene PCI-Express-Slots auf der Hauptplatine gesteckt (sogenannte M.2-Ports) und sind nochmals sehr viel schneller als SSDs mit SATA-Schnittstelle.

HDDs und SSDs in Koexistenz

Warum SSDs die alten Magnetfestplatten nicht schon längst vollständig ersetzt haben? Das liegt zum einen am Preis. Flash-Speicher sind teurer. Mittlerweile fallen die Differenzen nicht mehr so groß aus wie noch vor einigen Jahren, aber im Fall von SSDs zahlen Sie pro Gigabyte immer noch mehr als bei HDDs. Zum anderen haben SSDs eine begrenzte Anzahl an Schreibzyklen. Sind diese aufgebraucht, ist der Speicher zu nichts mehr zu gebrauchen. Bei einer Festplatte passiert das nicht.

Sollte man daher wichtige Daten nicht auf SSDs speichern, sondern nur auf HDDs? So einfach ist es nicht. Klassische Festplatten sind aufgrund der beweglichen Teile im Inneren anfälliger für Defekte; wenn sie im Betrieb bewegt werden, kann schnell etwas kaputt gehen. Das passiert bei SSDs nicht. Zudem sei gesagt, dass heutige Solid-State-Drives selbst bei sehr reger Nutzung (wenn man beispielsweise ständig neue Programme installiert und alte löscht) zehn Jahre oder länger durchhalten – die reduzierten Schreibzyklen sind daher in der Praxis kein relevantes Problem mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie alten Datenspeicher durch schnelleren beziehungsweise größeren ersetzen, ist somit höher, als dass alle Schreibvorgänge verbraucht werden und Sie deswegen eine neue SSD kaufen müssen. Unser Tipp daher: Egal ob SSD oder HDD – legen Sie zusätzlich für alle Fälle ein Backup Ihrer Daten an.

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