TOSLINK: VOM PROPRIETÄREN VERBINDUNGSSYSTEM ZUM AUDIO-STANDARD

Früher diente es dazu, Geräte von Toshiba miteinander zu verbinden, doch schon seit langer Zeit ist TOSLINK mehr oder weniger von dem Unternehmen, das es erschaffen hat, losgelöst.

Wenn man heutzutage im Internet nach optischen Audiokabeln sucht, wird man stets auf einen Begriff stoßen: TOSLINK. Es ist mitnichten so, dass es verschiedene Arten optischer Verbindungen zur Übertragung von Tonsignalen gibt. Im Grunde kann man TOSLINK als Synonym betrachten, denn jedes optische Audiokabel ist ein TOSLINK-Kabel. Dass dieses Verbindungssystem allerdings zu einem Standard werden würde, auf den zahlreiche Hersteller von Audio- beziehungsweise Entertainment-Geräten im Allgemeinen setzen, damit hat im Jahr 1983 bestimmt niemand gerechnet.

Der Name erinnert an die Herkunft

Vor 40 Jahren hob Toshiba TOSLINK aus der Taufe. Dessen ursprünglicher Zweck war es, CD-Player und Radio-Receiver des japanischen Technologiekonzerns miteinander zu verbinden, daher auch der Name TOSLINK als Abkürzung für "Toshiba Link". Sicherlich hatte Toshiba nicht geplant, dass später auch andere Firmen TOSLINK-Kabel herstellen würden. Aber genauso ist es gekommen. Optische Audio-Eingänge und -Ausgänge finden sich heute an Fernsehern, DVD- und Blu-ray-Playern, Spielkonsolen und natürlich an Soundanlagen. Dazugehörige Kabel haben zahlreiche Hersteller in ihrem Sortiment und jeder von ihnen verwendet den Begriff TOSLINK.

Was im Kabel steckt

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei TOSLINK um ein optisches Audiokabel, das mit einem Lichtwellenleiter ausgestattet ist. Dieser besteht aus transparentem Kunststoff, entweder Polymethylmethacrylat (kurz PMMA) oder Polycarbonat. Im Fall von Polycarbonat hat das Kabel zwar einen geringeren Biegeradius und ist dadurch flexibler, dafür fällt jedoch die Signaldämpfung stärker aus, weshalb die effektive Reichweite auf um die zehn Meter begrenzt ist.

Die Lichtwellenleiter von TOSLINK-Kabeln haben einen Kerndurchmesser von einem Millimeter. Das klingt nach wenig, ist es aber nicht. Der Durchmesser ist eher als groß einzustufen und hat den Vorteil, dass die Lichtimpulse zur Signalübertragung nicht von Laserdioden, sondern einfachen, günstigen LEDs erzeugt werden können.

Kein Metall, keine Störungen

Die Beschaffenheit aus Kunststoff zahlt sich insofern aus, als Störsignale vermieden werden. Da kein Metall verbaut ist wie bei Klinkenkabeln, kann es zum Beispiel nicht passieren, dass fehlerhafte Erdungen für Brummschleifen sorgen. Auch sind TOSLINK-Kabel immun gegen elektrische und magnetische Störeinflüsse. Doch Achtung! Es gibt durchaus Verbindungen, die Metallverstärkungen aufweisen. Diese machen die Kabel zwar robuster, jedoch besteht das Risiko, dass es zu Masseschleifen und damit zu Störgeräuschen kommt, die die Klangqualität beeinträchtigen.

Neben Kabeln mit dem Standard-TOSLINK-Stecker, der die Bezeichnung "F05" trägt, gibt es eine kleinere Alternative mit einem Durchmesser von 3,5 Millimetern: Mini-TOSLINK. Diese Form hat optisch eine gewisse Ähnlichkeit mit Klinkensteckern und das kommt nicht von ungefähr. Die entsprechenden Ausgangsbuchsen geben nämlich auch analoge Audiosignale aus. Sie finden sich vor allem an Notebooks. Anders als Klinkenstecker besteht Mini-TOSLINK wie die normale Variante aus Kunststoff.

Starke Konkurrenz durch HDMI

Mit HDMI hat sich in den vergangenen Jahren eine echte Alternative zur Übertragung von Tonsignalen im Heim-Entertainment-Bereich etabliert. Primär mögen die meisten Leute bei dieser Schnittstelle an Video-Übertragungen denken, doch HDMI-Kabel lassen sich vortrefflich als reine Audiokabel verwenden – und sie haben einen Vorteil gegenüber TOSLINK: eine höhere Bandbreite.

Zwar kann über optische Audiokabel HD-Surroundsound (Dolby True HD, DTS-HD) übertragen werden, doch die verwendete S/PDIF-Schnittstelle (Sony/Philips Digital Interface) hat eine maximale Datenrate von 20 Megabit die Sekunde, was eigentlich nicht ausreicht. Deshalb muss ein Downmix-Verfahren zum Einsatz kommen, wodurch die Audioqualität gemindert wird. Dieser Umstand hat bislang noch nicht dazu geführt, dass Hersteller von Entertainment-Hardware auf TOSLINK-Buchsen verzichten, doch es besteht die Möglichkeit, dass es diese Alternative zu HDMI irgendwann nicht mehr geben wird.

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