Die meisten Kabel sind rund, aber es gibt auch flache Exemplare: die sogenannten Flachbandkabel. Wir verraten, was es damit auf sich hat.
Es gibt viele verschiedene Arten von Kabeln. In den meisten Fällen unterscheiden sie sich optisch (wenn wir mal das Thema Farbe außen vor lassen) nur durch ihre Stecker. Ein HDMI-Kabel hat beispielsweise ganz andere Steckverbinder als ein ethernet cable. Ansonsten ist fast allen Kabeln eines gemeinsam: Sie sind rund. Tja, aber eben nur fast alle. Dass Kabel rund sind, ist kein ungeschriebenes Gesetz, wie die Existenz von Flachbandkabeln beweist. Sie begegnen uns im Alltag deutlich seltener, was daran liegt, dass sie vorrangig im Innern von Geräten verbaut sind und kaum in Haushalten verwendet werden. So werden Flachbandkabel unter anderem dazu genutzt, Komponenten von Telekommunikationsgeräten zu verbinden – und das hat einen guten Grund.
Ein Segen für die Telekommunikation
Während in runden Kabeln alle Adern kreisförmig angeordnet sind, verlaufen sie in Flachbandkabeln parallel. Durch diesen Aufbau sind die Kabel nicht nur sehr flexibel, sondern bieten auch den Vorteil, dass es seltener zu einem Übersprechen (auch Nebensprechen genannt) der Signale kommt. Damit ist der Effekt gemeint, der auftritt, wenn sich das elektrische Signal, das von einem Adernpaar übertragen wird, auf ein anderes überträgt. Denn jedes Adernpaar stellt einen elektrischen Schwingkreis dar und kann somit nicht nur elektrische Felder senden, sondern auch empfangen. In der Telefonie äußert sich ein Übersprechen dadurch, dass man am Telefon ein anderes Gespräch leise mithört. Die verschiedenen Leitungen liegen dann so nah beieinander, dass sich die Signale überlappen.
Flachbandkabel werden aber nicht nur in der Telekommunikation eingesetzt, sondern auch in der Bestückungs- und Aufzugstechnik, in elektronischen Systemen, die der Maschinensteuerung dienen, und in PCs. Früher kamen in Computern sehr breite "IDE"-Kabel zum Einsatz. Heute finden diese keine Verwendung mehr, weil sie den Luftstrom (Airflow) im Gehäuse negativ beeinflussen, der wichtig für eine effektive Kühlung der einzelnen Komponenten ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass nur noch Rundkabel in Computern eingesetzt werden.
Flache PC-Kabel gibt es nach wie vor
Standard in heutigen PCs sind SATA-Kabel im Flachbanddesign, wie Sie sie bei uns im Shop finden. Da gibt es Datenkabel und Stromkabel, mit denen Sie Laufwerke (Festplatten, SSDs, DVD-/Blu-ray-Laufwerk) mit Ihrem Mainboard verbinden. Durch die flache Form lassen sich die Kabel leicht verlegen. Zudem bietet der Nylon-Mantel guten Schutz. Und da sie nicht sonderlich breit sind, stellen sie kein Problem bezüglich des Airflows dar.
Es gibt aber noch breitere PC-Flachbandkabel, beispielsweise Stromkabel mit RGB-LEDs, die nicht nur einen praktischen Nutzen erfüllen, sondern auch toll aussehen. Dank der Breite kommt die Beleuchtung gut zur Geltung, was denjenigen, die es mögen, wenn der Rechner in vielen Farben blinkt, sehr zusagen dürfte. Beim Verlegen solch breiter Kabel muss man allerdings wieder darauf achten, dass sie den Luftstrom im Gehäuse nicht beeinträchtigen.