DER SINN VON EXTERNEN GRAFIKKARTEN

Externe Festplatten dürfte jeder kennen. Aber wie sieht es mit externen Grafikkarten aus? Tatsächlich hat sich auch dafür ein Markt entwickelt. Wir klären auf, was genau es damit auf sich hat und für wen sich die sogenannten eGPUs eignen.

Die GPU (der Grafikchip) ist eine der zentralen Komponenten eines jeden Computers. Ohne sie läuft nichts. Gamer haben meist eine dedizierte Grafikkarte in ihrem Rechner installiert, man kann sich aber auch eine CPU mit integrierter Grafikeinheit zulegen und dann auf die zusätzliche Hardware verzichten – oder man nutzt eine externe Grafikkarte. Ja, das geht! Doch nicht falsch verstehen: Es gibt keine externen GPUs, die als solche verkauft werden. Stattdessen sind Docking-Stationen beziehungsweise Gehäuse erhältlich, in die Sie eine normale Grafikkarte einbauen. Das Dock wird per Thunderbolt-3- beziehungsweise USB-C-Kabel an den Desktop-PC oder Laptop angeschlossen. Docking-Stationen werden einzeln ohne Grafikkarte angeboten, so dass Sie Letztere extra dazukaufen müssen, oder als Bundles, bestehend aus Gehäuse und GPU. Die Karte ist austauschbar und somit besteht die Möglichkeit, später ein Upgrade vorzunehmen.

Einfach und praktisch, aber es gibt einen Haken

So eine externe Grafiklösung klingt erst mal nach einer tollen Sache – vor allem dann, wenn im Gehäuse von vornherein eine GPU steckt und das Ganze per Plug and Play unkompliziert zu installieren ist. Einfach die Box an eine Stromquelle, den Computer und gegebenenfalls per HDMI oder DisplayPort an einen Monitor anschließen, den entsprechenden Treiber installieren und schon kann es losgehen. Sie müssen an nichts herumschrauben.

Allerdings dürfen Sie nicht erwarten, die gleiche Leistung zu bekommen, die eine interne Grafikkarte liefert. Das hat damit zu tun, auf welche Weise die Hardware miteinander verbunden ist. Eine interne Grafikkarte steckt im PCI-Express-Slot des Mainboards. Eine eGPU jedoch lässt sich nicht direkt mit der Hauptplatine verbinden. Thunderbolt 3 ist zwar mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde alles andere als langsam, doch die vollen 100 Prozent Leistung lassen sich damit nicht abrufen. Eine externe GeForce RTX 3080 zum Beispiel wird also niemals die Performance liefern wie ein internes Pendant.

Eine Bereicherung für Laptop-Nutzer

Für jemanden mit einem Desktop-Rechner ist eine externe Grafikkarte aufgrund der geringeren Leistung gegenüber einer eingebauten GPU nicht zu empfehlen. Wer in dem Fall ordentlich Grafikleistung haben möchte, sollte die klassische Methode wählen. Nutzen Sie jedoch einen Laptop, in dem keine sonderlich starke Grafikkarte verbaut ist, lohnt sich eine eGPU sehr, wenn Sie die zusätzliche Leistung benötigen. Das ermöglicht es Ihnen, mit Ihrem mobilen Computer aufwendigere Spiele in hohen Details flüssig zu spielen, Videos schnell und effizient zu bearbeiten oder mit 3D-Grafikprogrammen zu arbeiten.

Gerade diejenigen, die einen tragbaren Rechner bevorzugen, den sie überall mit hinnehmen können, aber zu Hause nicht auf Grafikleistung verzichten möchten, ziehen großen Nutzen aus einer externen Grafikkarte. Dank Plug and Play ist es kein Problem, Rechner und GPU immer wieder voneinander zu trennen und neu zu verbinden. Eine Docking-Station selbst eignet sich jedoch nicht für die mobile Nutzung – allein schon, weil sie dauerhaft an eine Stromquelle angeschlossen sein muss. Eine flotte Grafikkarte verbraucht einiges an Energie und das Netzteil im Gehäuse muss diese schließlich von irgendwoher beziehen. Außerdem ist das Gehäuse nicht gerade handlich. Moderne Grafikkarten sind sehr groß, dementsprechend muss so ein Dock einiges an Platz im Inneren bieten. Im Zug möchte man es allein deswegen schon nicht unbedingt aufstellen.

Retour au blog