PC-Spieler legen oft großen Wert auf gute Hardware – sofern sie es sich denn leisten können. Sollte dazu nicht auch eine hochwertige Soundkarte gehören? Immerhin ist guter Ton genauso wichtig wie tolle Grafik, wenn es darum geht, ein immersives Spielerlebnis zu genießen.
Früher hatte jeder PC-Nutzer eine Soundkarte in seinem Rechner. Dann kamen Mainboards mit integrierten Soundchips auf und alles wurde anders. Seitdem ist es Standard, dass der Ton von den On-Board-Chips erzeugt wird. Dedizierte Karten dafür sind nur noch in den wenigsten Computern verbaut. Der Grund ist simpel: Die auf den Hauptplatinen verbaute Technik liefert eine Soundqualität, die für die meisten Nutzer gut genug ist. Warum sollte man also extra Geld für eine Soundkarte ausgeben, wenn man doch einfach den Chip auf dem Mainboard nutzen kann?
Auch als Gamer stellt man sich nicht zu Unrecht diese Frage. Wer anspruchsvolle Spiele flüssig und mit hohen Grafikeinstellungen genießen möchte, sollte bereit sein, einiges in eine leistungsstarke Grafikkarte zu investieren. Aber wenn ein Onboard-Soundchip ausreichend Leistung bietet, so dass das Geballer in einem Call of Duty oder die Motorensounds in einem Forza Horizon schon so gut klingt, dass das mit der Immersion gelingt, ist eine Soundkarte doch überflüssig, oder? Nun, es ist in der Tat so, dass für die meisten Gamer eine Onboard-Lösung ausreicht – aber eben nicht für alle.
Der Sound hängt nicht nur von der Hardware im Rechner ab
Klar ist: Eine Soundkarte, sofern es sich nicht um ein sehr billiges Modell handelt, liefert besseren Ton als ein Chip auf dem Mainboard. Doch es ist ja nicht die Karte, die den Sound ausgibt. Das übernehmen entweder Lautsprecher oder Kopfhörer respektive Headsets – und von deren Qualität hängt auch maßgeblich ab, wie gut alles klingt. Die Schwächen eines minderwertigen Geräts zur Soundausgabe kann auch die beste Soundkarte der Welt nicht ausgleichen. Daher ist es zumeist sinnvoller, für besseren Ton ein neues Lautsprechersystem oder neue Kopfhörer zu kaufen und nicht den Soundchip des Motherboards durch eine dedizierte Lösung zu "ersetzen".
Eine Soundkarte ist dann sinnvoll, wenn Sie an professionellen Audioproduktionen arbeiten und ein richtig gutes Lautsprechersystem oder High-End-Kopfhörer nutzen, die per Klinkenkabel direkt an den Audioausgang Ihres PCs angeschlossen werden. Ein höherwertiger Mikrofoneingang kann ebenfalls ein Grund für eine Soundkarte sein. Auch eine teure Surround-Soundanlage können Sie nur mit einer Soundkarte voll ausreizen, damit sie die bestmögliche Tonqualität liefert. Das ist vergleichbar mit dem Verhältnis von Grafikkarte und Prozessor: Ist Letzterer zu langsam, bremst er eine schnelle GPU aus, so dass die nicht ihr volles Potenzial entfalten kann. Deswegen sollten Besitzer einer High-End-Grafikkarte auch eine ordentliche CPU in ihrem Rechner verbaut haben.
USB-Headsets machen interne Soundkarten überflüssig
Die meisten PC-Gamer nutzen beim Spielen ein Headset. Für einige stellt sich gar nicht erst die Frage danach, ob sie eine Soundkarte in ihrem Rechner brauchen. Der Grund dafür: USB-Gaming-Headsets, wie sie heute weit verbreitet sind, bringen ihre eigene „Soundkarte“ mit. In dem kleinen Gehäuse am Kabel befindet sich alle Technik, die nötig ist, damit das jeweilige Gerät seine bestmögliche Leistung liefern kann. Verwenden Sie ein solches Headset, braucht Ihr Rechner im Grunde gar keine Ton generierende Hardware mehr und Sie können trotzdem den Sound Ihrer Spiele und anderer Inhalte in vollem Umfang genießen.