1×1 DES GAMINGS: WARUM SICH EIN 120-HERTZ-FERNSEHER LOHNT

Viele Konsolenspiele laufen heutzutage mit 60 Bildern pro Sekunde, es gibt aber auch Titel, die Modi mit der doppelten Bildrate bieten. Um davon profitieren zu können, brauchen Sie einen passenden Fernseher.

Fragt man leidenschaftliche PC-Spieler, warum sie lieber mit dem Computer als mit der Konsole spielen, erhält man oft diese eine Antwort: Auf dem PC kann man mit richtig hohen Bildraten spielen. Früher, als Konsolentitel standardmäßig nur mit 30 FPS liefen, war das für manch einen ein echt Totschlagargument. Allerdings haben sich die Zeiten (und die Technik) geändert. In der Generation von PlayStation 5 und Xbox Series X/S ist es mittlerweile Standard, dass Konsolenspiele einen Modus von 60 Bildern pro Sekunde bieten – gut so! Aber es geht noch mehr, zumindest bei manchen Titeln.

Call of Duty: Warzone, DiRT 4, Doom Eternal, Apex Legends – sie alle verfügen über einen 120-Hertz-Modus. Das bedeutet, man kann sie mit 120 FPS spielen. Dabei werden zwar die Auflösung und mitunter auch die Grafikdetails reduziert, im Gegenzug profitiert der Spieler jedoch von einem extrem flüssigen Spielerlebnis. Gerade in schnellen, kompetitiven Shootern ist das wichtiger als 4K und beeindruckende Effekte. Um den 120-Hertz-Modus nutzen zu können, benötigen Sie einen 120-Hertz-Fernseher. Nicht jedes TV-Gerät unterstützt diese hohe Bildwiederholrate, doch es werden immer mehr.

Die HDMI-Version spielt eine Rolle

Es kommt allerdings nicht nur auf den Bildschirm, sondern auch auf das verwendete HDMI-Kabel an. 120 Hertz bei einer Auflösung von über 1920x1080 (Full HD) setzen HDMI 2.0 voraus. Für 4K und 120 FPS muss es sogar HDMI 2.1 sein (das gilt ebenso für den Port am Fernseher). Die Liste an Spielen, die beides in Kombination unterstützen, ist jedoch überschaubar. 4K beansprucht bereits sehr viel Leistung, so dass grafisch aufwendigere Titel oft nicht einmal mit 60, sondern nur 30 FPS laufen, wenn sie nativ in dieser Auflösung gerendert werden sollen.

Wenn Ihnen eine hohe Bildrate wichtiger als eine hohe Auflösung ist, zahlt sich ein 120-Hertz-TV aus. Wer behauptet, mehr als 60 FPS brauche man gar nicht, sollte den Direktvergleich wagen und sich ein und dasselbe Spiel einmal mit 60 und einmal mit 120 Bildern pro Sekunde anschauen. Die Verdopplung der Bildwiederholfrequenz macht sich durchaus bemerkbar und sorgt gerade in Titeln mit hohem Spieltempo für ein besseres und immersiveres Erlebnis. Flotte Shooter wie Call of Duty und Apex Legends sind dafür gute Beispiele, aber auch Rennspiele wie DiRT 4 profitieren enorm von 120 Hertz.

Ein 120-Hertz-TV bringt auch was bei Spielen ohne 120-FPS-Modus

Damit sich ein 120-Hertz-Fernseher lohnt, muss ein Spiel gar nicht unbedingt eine Bildrate von 120 FPS erreichen können. Bei manchen Titeln mit geringerer Bildrate bringt eine 120-Hertz-Ausgabe mehr Bilder pro Sekunde ein, als im selben Grafikmodus auf einem 60-Hertz-TV möglich wäre. Ein prominentes Beispiel zur Veranschaulichung ist das Sony-exklusive God of War Ragnarök. Das bietet zwei Grafikmodi: „Qualität bevorzugen“ liefert auf der PS5 eine 4K-Auflösung und 30 FPS, wenn Sie einen Fernseher mit 60 Hertz haben. „Leistung bevorzugen“ wiederum ermöglicht 60 FPS, die native Auflösung ist dafür dynamisch, passt sich also der jeweiligen Spielsituation an, um die Bildrate zu halten, und schwankt daher zwischen 1440p und 2160p.

Haben Sie jedoch einen 120-Hertz-Fernseher und in den Systemeinstellungen der PlayStation 5 die 120-Hertz-Bildausgabe aktiviert, sieht die Sache anders aus. Dann schwankt die Auflösung im Qualitätsmodus zwar zwischen 1800p und 2160p und bietet somit kein dauerhaftes 4K-Bild, dafür läuft God of War: Ragnarök mit 40 statt nur 30 FPS. Im Leistungsmodus wiederum gibt es feste 1440p und eine freigeschaltete Bildwiederholrate, die meistens die 60er-Marke erreicht. Das beste Erlebnis erhalten Sie, wenn Ihr TV nicht nur 120 Hertz hat, sondern auch VRR (Variable Refresh Rate = variable Bildwiederholfrequenz) beherrscht. Im Qualitätsmodus ist die Bildrate dann ebenfalls freigeschaltet und liegt stets über 40 FPS, während im Leistungsmodus bis zu 90 FPS erreicht werden.

Eine Investition in die Zukunft

Als Gamer ist es also wirklich sinnvoll, beim Kauf eines Fernsehers nicht nur darauf zu achten, welche Auflösung das Gerät hat, wie groß seine Bildschirmdiagonale ist, welche Art von HDR es bietet und was für Smart-Funktionen vorhanden sind, sondern auch, dass der TV mit 120 Hertz läuft. Das Feature mag sich nicht in jedem Spiel auszahlen. Die Titel, bei denen das der Fall ist, werden aber gewiss nicht weniger, sondern mehr. Ein 120-Hertz-Fernseher ist daher zukunftssicherer als ein Modell mit der halben Bildwiederholfrequenz.

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