DAS NETZTEIL: DIE BATTERIE EINES JEDEN PCS

Ohne Strom läuft ein Computer nicht. Die Komponenten können aber nicht direkt mit der Energie aus der Steckdose gespeist werden. Hier kommt das Netzteil ins Spiel.

Ein PC braucht einiges an Energie, gerade wenn er besonders leistungsstark ist. CPU, Grafikkarte, Festplatten und SSDs – all das muss mit Strom versorgt werden. Da der Wechselstrom aus der Steckdose dem Computer nicht guttun würde, muss er in Gleichstrom umgewandelt werden. Das ist eine der Aufgaben, die das Netzteil übernimmt. Daneben versorgt es alle Komponenten des Computers mit der Energie, die sie benötigen.

Formfaktor und Aufbau von Netzteilen

Die meisten PC-Netzteile kommen im ATX-Format mit den Standardmaßen 140 x 150 x 86 Millimetern (Länge x Breite x Höhe) daher, eben passend zu den weit verbreiteten ATX-Gehäusen. Es gibt allerdings noch andere Formfaktoren. SFX- und SFX-L-Netzteile sind kleiner und somit für Gehäuse von geringerem Ausmaß geeignet. TFX-Netzteile wiederum sind länger als ATX-Modelle, dafür aber schmaler. Die vorhandenen Anschlüsse unterscheiden sich in allen drei Fällen wenig bis gar nicht von denen der ATX-Netzteile. Bei SFX-Geräten kann es lediglich sein, dass weniger Anschlüsse für optische Laufwerke sowie Festplatten beziehungsweise SSDs zur Verfügung stehen.

Netzteile unterscheiden sich nicht nur in ihrem Formfaktor voneinander, sondern ebenso in ihrem Aufbau. Es gibt sowohl voll- als auch non-modulare Exemplare sowie teil-modulare, die einen Mittelweg darstellen. Im Fall eines non-modularen Netzteils sind alle Kabel fest mit dessen Gehäuse verbunden, während sich bei den anderen beiden Arten manche oder alle Kabel je nach Bedarf anschließen oder trennen lassen. Wer besonders viel Wert auf ordentliches Kabelmanagement legt, ist gut beraten, ein teil- oder vollmodulares Netzteil zu kaufen.

Je stärker die Hardware, desto mehr Watt sind gefordert

Der wichtigste Faktor bei der Frage, was für ein Netzteil Sie sich zulegen sollten, ist aber – wenig überraschend – die Leistung. Netzteile, die nur wenige 100 Watt liefern, gibt es genauso wie Modelle, bei denen der Wert im vierstelligen Bereich liegt. Wie leistungsstark ein Netzteil für Ihren PC sein muss, hängt davon ab, wie mächtig die restlichen Komponenten sind und was Sie mit dem Rechner anstellen möchten. Stellen Sie sich einen Gaming-PC mit Spitzengrafikkarte und schneller CPU zusammen, ist ein stärkeres Netzteil nötig, als wenn es sich um eine Office-Maschine handelt, die lediglich für die Textverarbeitung oder ähnliche Tätigkeiten genutzt wird, die die Hardware nicht allzu stark fordern. Schnelle Hardware braucht nun einmal mehr Strom als langsamere.

Für einen Gaming-PC der Oberklasse sollte es schon ein Netzteil mit 700 Watt oder mehr sein. Dann können Sie sich sicher sein, dass alle Komponenten mit ausreichend Energie versorgt werden – auch dann, wenn sie unter Volllast laufen. Für Rechner mit Mittelklasse-Hardware, mit denen Sie grafisch anspruchsvollere Spiele auf mittleren Einstellungen spielen, reicht ein Modell mit etwa 500 Watt. Für einen reinen Arbeitsrechner (damit ist keine leistungsstarke Workstation für Dinge wie Videobearbeitung oder 3D-Modellierung gemeint) genügt ein Netzteil mit 300 Watt.

Immer aufs 80-PLUS-Siegel achten!

Eine hohe Wattzahl ist schön und gut, ein gutes Netzteil muss allerdings auch effizient arbeiten. Je höher der Wirkungsgrad ausfällt, desto weniger Strom wird verbraucht und desto weniger Wärme erzeugt. Ein sehr effizientes Netzteil kostet zwar in der Anschaffung mehr, schont aber auf lange Sicht den Geldbeutel und den Rechner. Immerhin wirkt Hitze nicht gerade lebensverlängernd auf Hardware.

Wie effizient ein Netzteil ist, gibt das 80-PLUS-Zertifikat an. Bei 80 PLUS handelt es sich um eine nordamerikanische Initiative, die 2004 ins Leben gerufen wurde zur Förderung energieeffizienter PC-Netzteile mit einem Wirkungsgrad von 80 Prozent und mehr. Ein Gerät ohne 80-PLUS-Zertifikat sollten Sie nicht kaufen und werden Sie ohnehin kaum finden. Nun gibt es mehrere Abstufungen, angefangen beim normalen 80 PLUS über die Bronze-, Silber- und Gold-Varianten bis hin zu 80 PLUS Platinum und 80 PLUS Titanium. Letzteres bedeutet, dass das Netzteil bei einer Auslastung von 20, 50 und 100 Prozent eine Effizienz von 92, 94 respektive 90 Prozent erreicht (bei einer Eingangsspannung von 115 Volt). Das sind tolle Werte, für die Sie beim Kauf einen hohen Preis zahlen müssen. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten 80-PLUS-Gold-Netzteile. Sie kosten nicht immens viel und haben dennoch einen soliden Wirkungsgrad.

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