DAS PC-GEHÄUSE: NICHT NUR DIE OPTIK ZÄHLT

Das Gehäuse ist die PC-Komponente, bei der das Aussehen am wichtigsten ist. Doch es erfüllt weitaus mehr Zwecke, als nur eine schöne Fassade für Ihr System zu sein.

Rein theoretisch bräuchten Sie kein Gehäuse für einen funktionierenden Computer. Sie könnten das Mainboard inklusive CPU (plus Kühler), Arbeitsspeicher und Grafikkarte, SSDs oder Festplatten sowie Netzteil einfach lose auf einem Tisch verteilen, alles miteinander verbinden, einen Bildschirm anschließen und dann mit der Arbeit oder dem Spielen loslegen. Das sähe aber nicht besonders schön aus und nach mehreren Tagen hätte sich schon eine sichtbare Staubschicht auf den Komponenten gebildet. Diese wären zudem komplett ungeschützt. Was, wenn Ihnen ein Glas Wasser umkippt oder Sie Haustiere haben, die sich an der empfindlichen Technik zu schaffen machen könnten?

Ein PC-Gehäuse ist also, obwohl es nicht zwingend für den Rechnerbetrieb nötig ist, ungemein wichtig. Es bietet der Hardware ein sicheres Zuhause, so dass sie mit nichts in Kontakt kommen kann, das Sie lieber von ihr fernhalten möchten. Zugegeben: Auch im Gehäuse wird sich im Laufe der Zeit Staub absetzen, das lässt sich nicht in Gänze verhindern. Aber bis die Hardware richtig verschmutzt ist, dauert es bedeutend länger, als wenn sie frei im Raum liegen würde.

Die Schönheit eines PCs hängt (zum Großteil) vom Gehäuse ab

Das gesamte System ordentlich, kompakt undsicher unterzubringen, ist der Hauptzweck eines PC-Gehäuses. Hinzu kommt, dass es einen optischen Mehrwert bietet. Gerade Gamer legen großen Wert darauf, dass ihr Computer schick aussieht. Dementsprechend geben sich die Hersteller viel Mühe mit den Designs. Nicht nur die Farbe des Gehäuses und dessen Form spielen eine Rolle, sondern auch RGB-Beleuchtung. Leuchtende PCs liegen nun mal voll im Trend und RGB-LEDs bieten den Vorteil, dass sich die Farbe nach Belieben einstellen lässt.

Ebenfalls beliebt: eine Seitenwand aus Glas, damit die Hardware sichtbar ist. Mainboards, Grafikkarten und Co. bieten zuweilen eigene LED-Lichter, darüber hinaus gibt es leuchtende Kabel. Und wenn man sich schon die Mühe macht, das Innenleben seines Computers optisch ansprechend zu gestalten, möchte man es auch jederzeit betrachten können.

Mehr Anschlüsse sind immer gut

Das PC-Gehäuse sorgt für Ordnung, Schutz und eine schicke Optik, aber es hat noch eine weitere Funktion: Es erweitert die Anschlussmöglichkeiten Ihres Rechners. USB-Ports sowie Klinkenanschlüsse an der Vorder- oder Oberseite gehören heute zum Standard. Dadurch müssen Sie beispielsweise Kopfhörer oder USB-Sticks nicht direkt am Mainboard einstöpseln. Die Anschlüsse des Gehäuses sind leichter zu erreichen und daher vor allem für die Geräte prädestiniert, die Sie öfter mal einstecken und wieder trennen, anstatt sie dauerhaft mit dem PC zu verbinden. Gerade dann, wenn Sie Ihr Smartphone oder Tablet öfter mal per USB-Kabel an den Rechner anschließen, um Fotos und andere Daten zu übertragen, werden Sie die Extra-Anschlüsse wertschätzen.

Was es beim Gehäusekauf zu beachten gilt

Möchten Sie sich ein neues Gehäuse kaufen, machen Sie Ihre Entscheidung nicht nur vom Aussehen, den Anschlüssen und vom Preis abhängig. Es gibt drei weitere Faktoren, die Sie auf keinen Fall außer Acht lassen sollten. Da wäre zum einen die Größe beziehungsweise der Formfaktor. Sie müssen sicherstellen, dass das Gehäuse genug Platz für Ihr Mainboard und die Grafikkarte bietet. Haben Sie eine ATX-Hauptplatine (305 x 244 Millimeter), benötigen Sie mindestens ein ATX-Gehäuse. Legen Sie Wert darauf, dass Ihr PC möglichst kompakt ist, entscheiden Sie sich in beiden Fällen für das Mini- oder Micro-ATX-Format.

Wichtig: In kleinen Gehäusen lassen sich die aktuell schnellsten Grafikkarten nicht unterbringen, weil sie sehr lang ausfallen. Kein Wunder also, dass die meisten Gamer mindestens ein ATX-Gehäuse, wenn nicht sogar einen Big Tower daheim stehen haben, so dass sie sich wegen Platzproblemen im Inneren keine Sorgen machen müssen. Zudem ist die Gehäusegröße dahingehend entscheidend, wie viel Platz für SSDs, Festplatten und optische Laufwerke zur Verfügung steht.

Ebenfalls von Bedeutung ist das Thema Kühlung. Wie viele Lüfter sind von vornherein verbaut, wie viele lassen sich noch zusätzlich installieren? Bietet das Gehäuse einen guten Airflow? Wenn kalte Luft nicht gut eindringen und warme Luft nicht gut entweichen kann, heizt sich das System schnell auf, was für die Haltbarkeit der Komponenten nicht förderlich ist. Achten Sie dabei auf einen klar definierten Weg für die Luft: Bei einer effizienten Kühlung wird etwa vorn unten kalte Luft von außen angesogen und die heiße Luft hinten oben wieder nach außen geführt. Vorn und hinten zugleich saugende Lüfter einzusetzen wäre wenig sinnvoll. 

Zu guter Letzt sollte ein gutes System fürs Kabelmanagement vorhanden sein. Kabelkanäle und -halterungen oder ausreichend Platz hinter der Mainboard-Abdeckung zeichnen ein ordentliches Gehäuse aus. Wild durch das PC-Innere verlaufende Kabel sehen nicht nur unschön aus, sie wirken sich auch negativ auf den Airflow aus.

Sie merken: Ein PC-Gehäuse ist viel mehr als nur ein schicker Kasten, in dem Sie Ihre Hardware unterbringen. Genau wie bei allen anderen Systemkomponenten ist es wichtig, sich genau mit den Eigenschaften zu beschäftigen und auf Kompatibilität zu achten, bevor man einen Kauf tätigt.

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