Langsames Internet kann frustrierend sein – ob beim Streaming, Gaming oder Arbeiten im Homeoffice. Doch es gibt viele Möglichkeiten, die Internetgeschwindigkeit zu verbessern.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Maßnahmen wirklich helfen, um Ihr WLAN oder Ihre LAN-Verbindung ins Internet zu optimieren. Von der idealen Router-Platzierung über Einstellungen am PC bis hin zur Wahl des richtigen Internetanbieters – mit diesen Tipps sorgen Sie für ein schnelles und stabiles Internet.
1. Geschwindigkeit testen
Bevor Sie Maßnahmen ergreifen, sollten Sie die aktuelle Geschwindigkeit Ihres Internetzugangs messen. Ein Speedtest gibt Ihnen Aufschluss über Ihre Download- und Upload-Geschwindigkeit sowie über die Latenz (Ping). Das hilft zu bestimmen, ob Ihre Verbindung tatsächlich zu langsam ist oder ob das Problem an anderen Faktoren liegt.
So führen Sie einen Speedtest durch:
- Besuchen Sie eine Speedtest-Website wie speedtest.net oder fast.com.
- Schließen Sie alle unnötigen Anwendungen und Downloads, um eine präzise Messung zu erhalten. Bedenken Sie, dass auch andere Geräte wie Smartphones oder Streaming-Boxen die Bandbreite belasten können.
- Starten Sie den Test und notieren Sie sich die Ergebnisse. Gleichen Sie sie mit den Werten ab, die Ihr Internet-Anbieter verspricht.
Führen Sie den Test im Idealfall an einem PC durch, der über ein Netzwerkkabel ans Internet angebunden ist. Ansonsten kann das WLAN das Ergebnis verfälschen. Auch die Tageszeit kann Einfluss auf das Ergebnis haben, da die Netzbelastung tagsüber höher ist als nachts.
2. Router optimal platzieren
Die Position des WLAN-Routers hat einen großen Einfluss auf die Signalstärke und die Internetgeschwindigkeit. Eine schlechte Platzierung kann das WLAN-Signal schwächen und zu Verbindungsabbrüchen führen.
Tipps für den besten Standort:
- Zentrale Platzierung: Der Router sollte sich möglichst zentral in der Wohnung befinden.
- Erhöhte Position: Ein Regal oder eine Wandmontage hilft, das Signal besser zu verteilen.
- Keine Störquellen: Halten Sie den Router fern von Mikrowellen, Bluetooth-Geräten und Metallflächen.
- Freie Umgebung: Vermeiden Sie das Platzieren hinter Möbeln oder in Schränken.
3. WLAN-Kanal und Frequenzband optimieren
Viele Router nutzen standardmäßig denselben WLAN-Kanal, was zu Interferenzen führen kann. Durch eine Anpassung kann das Signal verbessert werden.
WLAN-Kanal wechseln:
- Öffnen Sie die Router-Einstellungen über die IP-Adresse (meist 192.168.1.1 oder 192.168.0.1).
- Navigieren Sie zu den WLAN-Einstellungen.
- Wählen Sie einen weniger genutzten Kanal (Tools wie „WiFi Analyzer“ helfen dabei).
- Speichern Sie die Änderungen und starten Sie den Router neu.
Frequenzband wählen:
- 2,4 GHz: Höhere Reichweite, aber störungsanfälliger.
- 5 GHz: Schnellere Verbindung, aber geringere Reichweite.
- Viele moderne Router bieten Dual-Band-WLAN, das beides kombiniert.
4. LAN-Kabel statt WLAN nutzen
Eine kabelgebundene Verbindung ist oft stabiler und schneller als WLAN. Besonders bei datenintensiven Anwendungen wie Online-Gaming oder Videokonferenzen lohnt es sich, ein schnelles Ethernet-Kabel zu verwenden.
Vorteile von LAN-Verbindungen:
- Weniger Latenz und höhere Geschwindigkeit.
- Keine Störungen durch andere Funknetze.
- Stabile Verbindung ohne Paketverluste.
5. Netzwerk entlasten
Wenn viele Geräte gleichzeitig auf das Internet zugreifen, kann es zu Geschwindigkeitseinbußen kommen. Es hilft, ungenutzte Geräte zu trennen und Hintergrundaktivitäten zu minimieren.
Maßnahmen zur Bandbreitenoptimierung:
- Unbenutzte Geräte vom WLAN trennen.
- Hintergrund-Downloads deaktivieren.
- QoS (Quality of Service) in den Router-Einstellungen aktivieren.
6. Für Profis: DNS-Server ändern
Ein schnellerer DNS-Server kann die Ladezeiten von Webseiten verkürzen und die Internetgeschwindigkeit optimieren.
Alternative DNS-Server:
- Google DNS: 8.8.8.8 und 8.8.4.4
- Cloudflare DNS: 1.1.1.1
- OpenDNS: 208.67.222.222 und 208.67.220.220
7. Router und Modem regelmäßig neustarten
Viele Verbindungsprobleme lassen sich durch einen einfachen Neustart des Routers oder Modems beheben. Dadurch werden temporäre Fehler gelöscht und die Verbindung oft stabiler.
8. Ethernet-Anschluss auf maximale Geschwindigkeit einstellen
Wenn Sie eine kabelgebundene Verbindung nutzen, kann es sein, dass Ihr PC die Geschwindigkeit des Netzwerkadapters auf 100 Mbit/s begrenzt, obwohl mehr möglich wäre. Prüfen Sie dies in den Netzwerkadapter-Einstellungen von Windows oder macOS.
9. Internetanbieter und Tarif prüfen
Wenn trotz aller Optimierungen Ihr Internet zu langsam bleibt, kann ein Wechsel des Tarifs oder des Anbieters die beste Lösung sein.
Häufige Fragen und Antworten zur Internet-Geschwindigkeit
Wie mache ich einen Speedtest?
Ein Speedtest kann über Webseiten wie speedtest.net oder fast.com durchgeführt werden. Dabei sollte der PC idealerweise per LAN-Kabel mit dem Router verbunden sein.
Was bedeutet Latenz?
Die Latenz (auch Ping genannt) gibt an, wie lange Datenpakete für den Hin- und Rückweg benötigen. Eine niedrige Latenz (unter 30 ms ist ein sehr guter Wert) ist besonders wichtig für Gaming und Videokonferenzen.
Wie hoch sollte das Speedtest-Ergebnis sein?
- Streaming (Netflix, YouTube in HD): Mindestens 5 Mbit/s
- 4K-Streaming: Mindestens 25 Mbit/s
- Online-Gaming: Mindestens 10 Mbit/s mit einer Latenz unter 50 ms
- Homeoffice (Videokonferenzen, Cloud-Dienste): Mindestens 20 Mbit/s
Fazit
Mit den richtigen Einstellungen und Maßnahmen lässt sich die Internetgeschwindigkeit oft erheblich verbessern. Ein optimal platzierter Router, ein passender WLAN-Kanal oder die Nutzung eines schnellen Netzwerkkabels sind nur einige der Maßnahmen, die helfen können. Falls das Internet dauerhaft zu langsam ist, lohnt sich auch ein Wechsel zu einem leistungsfähigeren Tarif oder Anbieter.