WIE SIE KABELBRÜCHE IDENTIFIZIEREN, REPARIEREN UND IHNEN VORBEUGEN

„Na toll, schon wieder ist mein Kopfhörerkabel kaputt!“ Diesen Gedanken haben Sie sicherlich schon mal gehabt. Wir erklären, wie Sie einen Kabelbruch verhindern oder mit etwas Glück reparieren können.

Vielleicht kennen Sie das: Man tritt seinen Weg zur Arbeit oder nach Hause an, steckt sich seine Kopfhörer auf oder in die Ohren (je nach Modell), will sich den Weg mit Musik oder einem interessanten Podcast versüßen und dann plötzlich das: Man hat nur noch auf einer Seite Sound. Und ahnt sofort: „Klasse, ich muss mir neue Kopfhörer kaufen oder damit leben, nur noch auf einem Ohr Ton zu haben.“ Der Grund für dieses kleine, aber dennoch wütend machende Minus an Lebensqualität ist oft ein Kabelbruch. Deswegen muss man aber nicht zwangsläufig gleich neue Hardware kaufen, wenn man weiß, wie man den Schaden repariert.

Zwei Dinge vorweg: Zum einen müssen wir eine Warnung aussprechen. Die Arbeiten mit Elektrogeräten sind nicht ungefährlich. Wer bei der Reparatur eines Kabels nicht sorgfältig vorgeht und Fehler macht, riskiert nicht nur Schäden an den damit verbundenen Geräten, sondern gefährdet womöglich auch sich selbst. Wer keine Erfahrungen auf dem Gebiet hat, sollte solche Reparaturarbeiten also einem Profi überlassen oder sich zumindest von einem solchen anleiten lassen.

Zum anderen lässt sich die folgende Anleitung zwar nicht nur für die Reparatur von Kopfhörerkabeln anwenden, aber eben auch nicht für alle Arten von Kabeln. Netzwerkkabel beispielsweise sollte man niemals reparieren, sondern im Fall eines Defekts immer austauschen und von der Reparatur von Stromkabeln sollte man als Laie sowieso die Finger lassen.

So identifizieren und reparieren Sie einen Kabelbruch

Um einen Kabelbruch zu reparieren, müssen Sie erst mal herausfinden, an welcher Stelle das Kabel gebrochen ist. Dazu schließen Sie es an, bewegen es im laufenden Betrieb hin und her und konzentrieren sich dabei auf einzelne Bereiche des Kabels. Nehmen Sie dazu das Kabel mit beiden Händen und “spielen” Sie ein wenig mit verschiedenen Abschnitten davon. Registrieren Sie dabei, wie die Verbindung der beiden verbundenen Geräte abbricht oder wiederhergestellt wird, können Sie davon ausgehen, dass sich der Bruch in dem Teil des Kabels befindet, mit dem Sie gerade hantiert haben. Eventuell können Sie auch durch Abtasten die Bruchstelle finden: Spüren Sie Unebenheiten, deuten diese auf den Kabelbruch hin. So sollten Sie in den meisten Fällen die beschädigte Stelle identifizieren können. Anschließend trennen Sie das Kabel vom Strom.

Nun schneiden Sie das defekte Teilstück heraus. Mit einer Abisolierzange isolieren Sie die beiden Enden des nun in zwei Teile geschnittenen Kabels ab. Alternativ verwenden Sie dafür ein Teppichmesser, wobei viel Fingerspitzengefühl gefragt ist, damit Sie sich nicht schneiden. Anschließend führen Sie die Enden in einen Stoßverbinder und drücken ihn mit einer Zange (am besten einer Crimpzange) in der Mitte zusammen. Dadurch lassen sich die Kabelenden nicht mehr voneinander trennen.

Zu guter Letzt erhitzen Sie langsam den Schrumpfschlauch am Stoßverbinder auf beide Seiten. Das können Sie mit einem Föhn oder auch einer Heißluftpistole machen. Der Schlauch dient als Schutz vor Stromschlägen und verhindert weitere Schäden.

Handelt es sich um ein dünnes Kabel, auf dem im Betrieb nur wenig Spannung liegt, können Sie die beiden Enden auch mit einem Lötkolben und Lötzinn zusammenlöten. Danach schieben Sie einen Schrumpfschlauch auf die Lötstelle und erhitzen ihn, worauf er sich zusammenzieht. So wird die Lötstelle isoliert. Sie müssen dann aber noch das gesamte Kabel mit einer neuen Isolierung isolieren.

So beugen Sie Kabelbrüchen vor

Im Idealfall kommt es natürlich gar nicht erst zum Kabelbruch. Gerade bei dünnen Kabeln, die viel hin und her bewegt werden, ist das Risiko, dass so ein Schaden entsteht, jedoch groß. Es gibt aber ein paar Dinge, die Kabelbrüchen vorbeugen, wenn Sie sie beachten. Wenn Sie etwa ein Kabel aus der Steckdose oder einem Gerät herausziehen, ziehen Sie nie am Kabel selbst, sondern immer am Stecker.

Zur ordentlichen Aufbewahrung wickeln Sie Kabel sauber auf und nutzen im Idealfall einen Klettkabelbinder. Eine kleine, feste Tasche oder ein anderes kompaktes Gefäß (etwa ein ausrangiertes Brillen-Etui) hilft, unterwegs genutzte Kabel nach dem Aufrollen gut geschützt zu transportieren. Nutzen Sie kleine Kabel-Clips, um etwa einen Kopfhörer an der Jacke zu befestigen, sodass das Kabel nicht herunterfallen kann.

Um ein Kabel extra zu stabilisieren, können Sie die Feder eines Kugelschreibers nutzen: Biegen Sie sie mit einer Zange ein klein wenig auf und führen Sie sie um das Kabel herum. Das verhindert ein zu starkes Knicken, wodurch die Innenleiter brechen würde.

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