1×1 DES GAMINGS: DIE RICHTIGE PC-KONFIGURATION

Wer mit seinem Rechner aktuelle Gaming-Blockbuster in bester Optik flüssig spielen möchte, benötigt starke Hardware, die gut aufeinander abgestimmt ist. Eine flotte Grafikkarte allein reicht da nicht aus. Wir verraten, was Sie bei der Zusammenstellung eines Gaming-PC beachten sollten.

PC-Gaming kann ein sehr teures Hobby sein. Wie teuer, hängt von den eigenen Ansprüchen ab. Wenn Sie jeden neuen Blockbuster in maximalen Details, am besten noch in 4K oder zumindest 1440p, erleben und gleichzeitig mit hoher Bildrate spielen möchten, muss ihr Rechner einiges an Leistung bieten. Gerade in der heutigen Zeit ist Hardware alles andere als günstig. Insbesondere die Grafikkartenpreise sind in den vergangenen Jahren aufgrund von Halbleitermangel und Menschen, die die Technik für Crypto Mining nutzen, stark gestiegen. Wenn man so viel Geld für einen Spiele-PC ausgeben muss, will vorher gut überlegt sein, was für ein System man sich zusammenstellt. Was braucht man für den perfekten Gaming-Genuss? Wo lässt sich vielleicht Geld sparen?

Eine starke Grafikkarte darf nicht fehlen

Der Kern eines jeden Gaming-PCs ist die "heilige Dreifaltigkeit" aus Prozessor, Grafikkarte und Arbeitsspeicher. Von diesen Komponenten hängt maßgeblich ab, wie weit Sie die Grafikeinstellungen in Spielen hochschrauben können, ohne dass die Bildrate so weit absinkt, dass es den Spaß mindert. Die Grafikeinheit (GPU) spielt dabei die Hauptrolle. Sie muss schließlich sämtliche Effekte, Texturen und dergleichen berechnen. Teilweise hängt auch von der GPU ab, welche Grafikoptionen Sie überhaupt aktivieren können. Raytracing, also die Echtzeitberechnung von Beleuchtung, was zum Beispiel auf Schatten und Reflexionen Auswirkungen haben kann, ist mit älteren Modellen gar nicht möglich. Im Fall von Nvidia ist dafür mindestens eine Karte der GeForce-10-Reihe nötig, so richtig genießen lässt sich die rechenintensive Technologie aber nur mit Exemplaren der RTX-Serien (ab den 20er-Modellen). AMD stellt seit der Radeon-RX-6000-Reihe Grafikkarten mit Raytracing-Unterstützung her.

Wie stark die Grafikkarte sein muss, hängt auch davon ab, auf was für einem Bildschirm Sie spielen. Wenn Sie einen Full-HD-Monitor verwenden, können Sie an dieser Stelle etwas Geld sparen. In dem Fall brauchen Sie nicht die aktuellen Topmodelle von Nvidia oder AMD, denn diese Karten sind auf das Spielen in 4K ausgelegt. Eine niedrigere Auflösung bedeutet eben auch, dass deutlich weniger Hardware-Power nötig ist, um flüssig spielen zu können. Neben der Auflösung spielt die Bildwiederholrate des Bildschirms eine Rolle. Wenn dieser eine Rate von 144 Hertz oder höher aufweist, G-Sync oder FreeSync unterstützt und Sie von den Features vollends profitieren möchten, benötigen Sie nicht nur ein entsprechend schnelles DisplayPort-Kabel, sondern auch eine moderne, leistungsstarke Grafikkarte. Dann zahlt es sich aus, zu einem Modell zu greifen, das mehr Power bietet, als es fürs Spielen in 1080p bei 60 FPS nötig wäre. 

Die CPU sollte nicht zum Flaschenhals werden

Der Prozessor berechnet vor allem Vorgänge, also beispielsweise die Bewegungen der Spielfigur und das Verhalten der künstlichen Intelligenz. Gerade in der heutigen Zeit, wo Spiele und deren Welten immer komplexer und größer werden, ist eine starke CPU enorm wichtig. Je mehr Kerne sie hat, desto besser, lautet eine Faustregel (allerdings macht nicht jedes Spiel Gebrauch von allen Kernen). Acht Stück sollten es heutzutage schon sein. Außerdem müssen Grafikkarte und Prozessor gut aufeinander abgestimmt sein. Es wäre der Sache wenig dienlich, wenn der Prozessor die GPU ausbremst, weil er nicht schnell genug ist. Er muss die Grafikeinheit schließlich mit den Daten versorgen, die sie benötigt, um das sichtbare Bild zu berechnen. Geht dieser Vorgang nicht schnell genug vonstatten, nützt selbst die stärkste Grafikkarte nichts.

Wenn Sie sich also einen Gaming-PC zusammenstellen und eine High-End-GPU verbauen möchten, sollten Sie zu einem entsprechend starken Prozessor greifen. Allerdings muss es kein Modell mit 24 Kernen sein, das einen hohen dreistelligen Betrag kostet. Solche CPUs richten sich weniger an Gamer, sondern eher an Leute, die ihren Rechner für professionelle Videobearbeitung oder die Arbeit mit 3D-Grafikprogrammen verwenden.

Das oben angesprochene Trio wird durch den Arbeitsspeicher vervollständigt, auf dem die Daten kurzfristig gespeichert werden, die der PC aktiv verwendet. Es sollten im Jahr 2022 auf jeden Fall 16 Gigabyte in Ihrem Rechner verbaut sein. Mehr sind nicht schlecht, bringen aber keinen großen Leistungsschub beim Spielen. Wichtig ist auch, auf die Geschwindigkeit zu achten. Je mehr Megahertz die Module haben, desto schneller werden die Daten verarbeitet. Der Takt hat also einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit Ihres Systems.

Die Schaltzentrale des Systems: Das Mainboard

Prozessor, Grafikkarte und Arbeitsspeicher liegen nicht lose im Gehäuse herum, sondern werden allesamt aufs Mainboard gesteckt. Ohne die Hauptplatine läuft nichts, auf die Power Ihres PCs hat sie aber so gut wie keinen Einfluss. In erster Linie sollten Sie darauf achten, dass Motherboard, CPU und Arbeitsspeicher allesamt kompatibel zueinander sind. Jeder Prozessor, sei er nun von Intel oder AMD, ist mit einem bestimmten CPU-Sockel kompatibel. Wichtig ist also, dass das Mainboard über den Sockel verfügt, in den der Prozessor Ihrer Wahl gesteckt werden kann. Auf Basis der Hauptplatine entscheidet sich dann, welche Art von Arbeitsspeicher Sie verbauen können.

Weitere Faktoren, die bei der Wahl des Mainboards entscheidend sind, sind die Anschlüsse und Übertaktungsmöglichkeiten. Letztere hängen vom Chipsatz ab. Grundsätzlich gilt: Je teurer ein Chipsatz ist, desto mehr Optionen fürs Übertakten stehen zur Verfügung. Haben Sie kein Interesse daran, mehr Leistung aus der Hardware herauszukitzeln, können Sie zu einem günstigeren Mainboard greifen und somit etwas Geld sparen. Aber dann sollten Sie darauf achten, dass die Platine genügend Anschlüsse bietet, seien es nun SATA-Eingänge für SSDs und Festplatten oder externe Anschlüsse wie USB 3.0.

Kühlung, Stromversorgung und Speicher

Für einen ordentlichen Gaming-PC braucht es nun noch drei Dinge: eine effektive Kühlung, ein starkes Netzteil und schnelle SSDs. Ersteres hat enorme Auswirkungen auf die Haltbarkeit und Stabilität des Systems. Wenn ein Spiel die Hardware bis an ihr Limit treibt, weil es grafisch enorm aufwendig ist, heizen sich die Komponenten auf. Grafikkarten kommen praktischerweise immer mit einer vorinstallierten Kühllösung daher. Im Fall des Prozessors muss so etwas extra montiert werden. Nehmen Sie Abstand von Lüftern, die Intel und AMD ihren CPUs beilegen – diese sind für Gaming-PCs schlicht nicht leistungsstark genug. Hier bedarf es eines separaten Kühlers, der den Prozessor kühl hält und gleichzeitig nicht zu laut ist. Des Weiteren sollten ausreichend Gehäuselüfter verbaut sein, um einen guten Luftstrom zu gewährleisten. Simpel ausgedrückt: Auf einer Seite sollte kalte Luft angesaugt und auf der anderen die warme Luft rausgepustet werden. So ist sichergestellt, dass sich das System nicht zu sehr aufheizt, was wiederum die Lebenszeit der Komponenten verlängert.

Das Netzteil spielt deshalb eine bedeutende Rolle, weil es die Stromverteilung übernimmt. Für einen Gaming-PC mit schneller GPU sollten es schon um die 600 Watt sein. Wichtig ist, nicht nur auf die Wattzahl zu achten, sondern auch auf die Effizienz. Die gibt an, wie viel von der aufgenommenen Energie an die sonstige Hardware ausgegeben wird. Dabei kommt es immer zu Verlusten. Achten Sie auf das 80-PLUS-Siegel. Das gibt es in einer Standard-, Bronze-, Silber-, Gold-, Platinum- und Titaniumvariante. Je besser das Zertifikat, desto effizienter arbeitet das Netzteil. Eine höhere Effizienz bedeutet wiederum, dass weniger Strom umsonst verbraucht wird, treibt aber auch den Preis des Netzteils nach oben. Unsere Empfehlung: Mit einem 80-PLUS-Gold-zertifizierten Gerät fahren Sie gut. Ein solches hat eine Effizienz von durchschnittlich 87 Prozent und ist relativ günstig zu haben.

Bleibt zu guter Letzt noch die Kategorie Speicher. Hier führt heutzutage kein Weg mehr an SSDs vorbei. Zur reinen Datenspeicherung genügen zwar nach wie vor normale magnetische Festplatten, fürs Gaming sollten es aber schnelle Flash-Speicher sein, um Ladezeiten möglichst kurz zu halten. Im Idealfall bietet Ihr Mainboard Slots für NVMe-SSDs. Die arbeiten nochmal um einiges schneller als SATA-SSDs. Aber auch letztere leisten sehr gute Dienste – vor allem dann, wenn Sie SATA-Kabel verwenden, die die Daten in hoher Geschwindigkeit übertragen.

Selberbauen lohnt sich

Sie sehen: Wenn man sich einen Gaming-PC zulegen möchte, gibt es viele Dinge zu beachten. Aber so komplex all das auch erscheinen mag, so ist es in jedem Fall sinnvoll, sich die Zeit zu nehmen, selbst ein System zusammenzustellen. Einen Komplett-PC zu kaufen, mag praktisch klingen, doch fehlt es hier an Individualität und Freiheit. Einen PC selbst zu konfigurieren, kann zudem Geld sparen, da Sie eben die Wahl haben, wie umfangreich zum Beispiel das Mainboard ausgestattet oder was für ein Netzteil verbaut sein soll.

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