VGA-, DVI- und Cinch-Videokabel sind eine bewährte, aber nicht mehr top-moderne Technologie. Heute dominieren HDMI und DisplayPort den Markt. Wir erklären, wo die Unterschiede liegen und welches Kabel wann zum Einsatz kommen sollte.
Seit 2002 gibt es HDMI-, seit 2006 DisplayPort-Kabel. Obwohl beide Technologien schon einige Jahre auf dem Buckel haben, bilden sie die heutigen Standards, wenn es darum geht, Geräte mit einem Fernseher oder Monitor zu verbinden, um beispielsweise Videospiele zu spielen, Filme zu schauen oder am PC zu arbeiten. Dank konsequenter Weiterentwicklung sind sie mittlerweile sogar in der Lage, hochauflösendes 4K-Bildmaterial zu liefern.
Zwei nicht ganz unähnliche Standards
Beide Standards gibt es mittlerweile in mehreren Versionen mit unterschiedlichem Funktionsumfang. Das macht es umso schwieriger zu erkennen, ob denn nun HDMI oder DisplayPort besser für den individuellen Bedarf geeignet ist. Pauschal lässt sich diese Frage auch nicht beantworten: Beide Kabeltypen haben ihre Vor- und Nachteile.
Dabei sind sie sich recht ähnlich. Das fängt schon bei der Optik an. Die Stecker sind unterschiedlich geformt, doch in ihrem inneren Aufbau fast identisch. Auch technisch haben sie vieles gemeinsam, beide Technologien übertragen sowohl Bild als auch Ton. HDMI unterstützt seit der Version 1.4b 120 Hertz bei einer Full-HD-Auflösung; ab Version 2.0 sind bei 4K schon 60 Hertz möglich, die Version 2.1 erlaubt selbst damit 120 Hz oder alternativ die extrem hohe 8K-Auflösung.
Heutige DisplayPort-Kabel haben in Sachen Bildwiederholfrequenz die Nase vorn. Bereits ab Version 1.2 sind bei Full HD 240 Hertz möglich, bei 4K 120 Hz. Mit dem Nachfolger hat sich letzterer Wert verdoppelt und DisplayPort 2.0 meistert sogar im Fall von Full-HD-Bildern eine Frequenz von 360 Hertz. Möglich macht das der hohe Datendurchsatz von 77,37 Gigabit pro Sekunde. Damit ist DP 2.0 deutlich schneller als HDMI 2.1, dessen Bandbreite bei maximal 48 Gigabit pro Sekunde liegt. Allerdings ist DisplayPort 2.0 noch sehr jung und daher nicht weit verbreitet.
Nicht immer hat man die freie Wahl
Die Frage, ob man nun zu einem HDMI- oder DisplayPort-Kabel greifen sollte, hängt in erster Linie davon ab, welche Geräte Sie miteinander verbinden wollen. Geht es um Ihren Fernseher und eine Videospielkonsole, einen Receiver, Blu-ray-Player oder auch den Computer, haben Sie gar keine Wahl: Es gibt nämlich praktisch keine TV-Geräte mit DisplayPort-Anschluss. Dementsprechend haben die anderen genannten Geräte in der Regel nur HDMI-Ausgänge – mit Ausnahme des PCs. Daher müssen Sie sich in diesen Fällen nur die Frage stellen, welche Art von HDMI-Kabel Sie benötigen: Wollen Sie eine PlayStation 5 oder Xbox Series X an Ihren 4K-Fernseher anschließen, sollte es mindestens ein High-Speed-Kabel nach HDMI 2.0 sein. Ansonsten ist die Bildrate in der Maximalauflösung des TVs auf 30 Bilder pro Sekunde begrenzt.
DisplayPort (DP) ist nur im PC-Bereich eine Alternative. Moderne Monitore bieten stets einen HDMI- und DP-Eingang. Doch wann sollten Sie welche Technik verwenden? Ganz einfach: DisplayPort sollte dann Ihre Wahl sein, wenn Sie beim Spielen die optimale Bildwiederholrate für ein ruckelfreies Bild genießen wollen. Das setzt eine schnelle Grafikkarte und einen Bildschirm mit entsprechend hoher Frequenz voraus. 144-Hertz-fähige Monitore mit hoher Auflösung verlangen zwingend nach einem DisplayPort-Signal, HDMI ist dafür nicht schnell genug. Im Idealfall unterstützt der Monitor sogar variable Bildraten mit Technologien wie G-Sync oder FreeSync – Ersteres funktioniert ausschließlich mit DisplayPort.