GELOBT SEI USB-C!

Es ist begrüßenswert, wenn sich Standards durchsetzen – vorausgesetzt, diese Standards sind gut. Bei USB-C ist das definitiv der Fall. Mittlerweile ist es DIE Schnittstelle, wenn es um portable Geräte geht, und darüber können wir froh sein.

Ihnen ist es sicherlich auch schon einmal passiert, dass Sie auf der Arbeit waren und plötzlich feststellen, dass der Akkustand Ihres Smartphones sehr niedrig ist. Klarer Fall: Das Mobiltelefon muss aufgeladen werden. Blöd nur, wenn man kein Ladekabel dabei hat. Also fragt man einen Kollegen, ob dieser aushelfen kann. Er sagt ja, reicht sein Kabel, das er für seine Bluetooth-Kopfhörer verwendet, und dann kommt die Erkenntnis: Der Stecker passt nicht! Kein Wunder, denn die Kopfhörer des Kollegen haben einen Micro-USB-Anschluss, das eigene Handy hingegen verfügt über einen USB-C-Port. Tja, blöd gelaufen.

Die geschilderte Situation kann auch heute noch eintreten – allerdings nur, wenn der Arbeitskollege ältere Kopfhörer verwendet. Mittlerweile hat sich USB-C nämlich als Standard-Steckertyp durchgesetzt. Das gilt nicht nur für den Smartphone- und Tablet-Bereich: Bluetooth-Kopfhörer, Kameras, portable Gaming-Hardware wie die Nintendo Switch und das Steam Deck, Controller für Spielkonsolen, Laptops, sogar Monitore – all das hat mittlerweile USB-C. Die älteren Anschlusstypen Mini- und Micro-USB kommen kaum noch zum Einsatz und dafür gibt es gute Gründe.

Wenn Vereinheitlichung etwas richtig Gutes ist

Es ist eine gute Sache, dass sich USB-C als Standard durchgesetzt hat. Sofern man keine ältere Hardware nutzt, haben alle portablen Geräte im Haushalt den gleichen Anschluss und es kann theoretisch ein Kabel für alles verwendet werden. Ob man seine kabellosen Kopfhörer an den Rechner anschließen möchte, um deren Akku aufzuladen, oder Daten vom Smartphone auf den Computer (oder umgekehrt) übertragen möchte – ein Kabel reicht dafür aus, sofern nicht beides zeitgleich geschehen soll.

Bevor sich USB-C durchgesetzt hat, war die Situation eine andere. So gab es Geräte mit Mini-USB- und solche mit Micro-USB-Anschluss. Manche Hersteller haben sogar ganz eigene Steckertypen verwendet. Sony zum Beispiel hatte MP3-Player mit hauseigenem WM-Port (Abkürzung für Walkman) im Portfolio, andere nutzten proprietäre Hohlstecker. Dadurch war man unflexibler, weil eben nicht jedes Kabel für jedes Gerät nutzbar war. Dieses Problem hat sich dank USB-C in Luft aufgelöst – es sei denn, man besitzt ein iPhone oder iPad. Apple kocht nach wie vor sein eigenes Süppchen und setzt auf seinen Lightning-Stecker. Allerdings besteht das Gerücht, dass der Konzern mit der kommenden iPhone-15-Generation davon abrückt und auf USB-C umsteigt.

Ein großer Dank an die Politik

Spätestens 2024 muss Apple den Wechsel vollziehen. Grund dafür ist ein Beschluss der EU aus dem Jahr 2022, dass in Zukunft alle neuen Geräte, die im Gebiet der Europäischen Union auf den Markt kommen, einen USB-C-Anschluss haben müssen. Das ist eine Verordnung, die man als Konsument nur befürworten kann.

Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum Hersteller auf USB-C setzen: USB 4.0, der jüngste und fortschrittlichste USB-Standard, ist USB-C-exklusiv. Hersteller kommen also nicht um den Steckertyp herum, wenn sie ihre Geräte mit USB-4.0-Support ausstatten möchten. Und warum sollten sie das nicht wollen? Immerhin ist USB 4.0 deutlich schneller als USB 3.2. Mit USB 3.2 ist eine Datenübertragungsrate von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde möglich, der Nachfolger schafft das Vierfache.

USB-Stecker einzustecken war noch nie so einfach

Ein weiterer Grund, USB-C zu mögen und dafür dankbar zu sein, dass es sich als Standard etabliert hat, ist die Form beziehungsweise Beschaffenheit des Steckers. Bei allen anderen USB-Typen gilt: Man muss darauf achten, den Stecker richtig herum in den Port zu stecken. Mini- und Micro-USB sind nicht symmetrisch. Hier ist klar von außen zu sehen, dass sich die Stecker nicht beliebig herum in einen Anschluss einführen lassen. Im Fall von USB-A sieht das anders aus. Hier muss man schon genau hinschauen, auf welcher Seite im Inneren die Kontakte liegen, damit man den Stecker nicht falsch einstöpselt und dabei möglicherweise Schäden anrichtet. Mit USB-C kann das nicht passieren – gelobt sei USB-C!

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