Befasst man sich mit PC-Kabeln mit Molex-Steckern, lernt man vor allem zwei Dinge: Sie stammen nicht zwangsweise aus der Produktion von Molex und kommen nicht nur in PCs zum Einsatz.
1938 gründete Frederick August Krehbiel die Firma Molex Products Company in Brookfield, Illinois. Er benannte sie nach einem plastischen Material, das er selbst entwickelt hatte. Dieses Molex wurde zur Basis vieler Produkte, die das Unternehmen herstellte, zum Beispiel von Blumentöpfen und Uhrengehäusen. Doch heute denkt niemand mehr an diese Dinge, der den Namen Molex hört. Stattdessen verbindet man ihn mit einer bestimmten Art von Steckverbindern. Hierbei handelt es sich um die Produktkategorie, für die die Firma Molex bekannt geworden ist.
In den 1940ern feierte einer von Krehbiels Söhnen, John H. Krehbiel Sr., seinen Einstand bei Molex. Er erkannte, wie gut Molex (also das Material) Strom isoliert. Jahre später stellte man die erste Steckverbindung her, die für Haushaltsgeräte der Firma General Electronics gedacht war. In den darauffolgenden Jahrzehnten weitete man das Ganze deutlich aus. Molex-Steckverbinder kommen heutzutage zum Beispiel in Kraftfahrzeugen und medizinischen Geräten zum Einsatz. Seit den 1980ern finden sie sich aber auch in Computern, was uns zu den Molex-Kabeln führt, die auch in Ihrem Rechner verbaut sind.
Anwendungszwecke von Molex-Kabeln: Früher vs. heute
Das Einsatzgebiet von Molex-Kabeln in PCs war früher umfangreicher als heute. Die zumeist vierpoligen Steckverbinder dienten einst als Stromlieferanten für Festplatten, optische Laufwerke, ja sogar Grafikkarten. Mittlerweile erfolgt die Spannungsversorgung dieser Komponenten über andere Kabel. Im Fall von Laufwerken sind es SATA-Kabel, Grafikkarten wiederum wird über spezielle PCI-Express-Kabel Energie zugeführt. Trotzdem gibt es noch einen Anwendungsbereich für Molex-Kabel innerhalb von Computern: die Stromversorgung von Lüftern.
Molex-Kabel verbinden in der Regel PC-Lüfter klassischer Desktop-PCs mit der Hauptplatine. Im Fall eines Steckers mit vier Pins dient einer davon zur Regelung der Drehzahl per Pulsweitenmodulationssignal, kurz PWM-Signal. Es ist auch möglich, einen solchen in einen Anschluss zu stecken, der nur dreipolig ist (und umgekehrt sind vierpolige Anschlüsse mit dreipoligen Steckern kompatibel). Dann ist zwar keine Pulsweitenmodulation möglich, die Lüfterdrehzahl lässt sich aber trotzdem steuern. In diesem Fall geschieht das über die Spannungsregelung des Mainboards.
Was Molex heißt, ist nicht automatisch von Molex
Nun schreiben wir stets von Molex-Kabeln und Molex-Steckern, doch das muss nicht heißen, dass sie von der Firma Molex hergestellt werden. Es erinnert ein wenig an TOSLINK-Kabel, die zwar nach Toshiba benannt sind, aber schon seit langer Zeit von vielen verschiedenen Herstellern fabriziert werden. Der Name Molex hat sich genauso als Gattungsbegriff für Steckverbinder durchgesetzt, die diese spezielle Bauart haben, aber nicht zwangsweise Produkte der Firma Molex sind.