Wer ein HDMI-Kabel kaufen möchte, hat nicht nur die Wahl zwischen Kabeln mit unterschiedlichen HDMI-Spezifikationen, sondern auch zwischen Kupfer- und optischen Kabeln. Letztere sind deutlich teurer. Warum sollte man die höheren Kosten auf sich nehmen?
Sie haben einen modernen Fernseher und möchten einen DVD- oder Blu-ray-Player, eine Spielkonsole, eine Soundbar oder einen TV-Receiver daran anschließen? Dann benötigen Sie ein HDMI-Kabel. Im Wohnzimmer ist die HDMI-Schnittstelle der Standard für die Übertragung von Video- und Audiosignalen. Auch im PC-Bereich kommt sie zum Einsatz, wobei es hier mit DisplayPort eine Alternative gibt, die in vielen Fällen überlegen ist. Wenn man nun ein neues HDMI-Kabel benötigt, stellt sich die Frage: „Was für eines soll ich nehmen?“ Die Auswahl ist groß, denn es gibt mehrere HDMI-Spezifikationen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Sie müssen sich aber nicht nur für eine HDMI-Version entscheiden (abhängig davon, was für Geräte Sie verbinden möchten, welche HDMI-Spezifikationen diese unterstützen und was Ihre Ansprüche bezüglich Auflösung, Bildrate und Audio-Features sind), sondern auch überlegen, ob Sie ein „normales“ oder ein optisches Kabel kaufen. Viele entscheiden sich für Ersteres. Der Grund dafür ist meist, dass optische HDMI-Kabel wesentlich mehr Geld kosten, weshalb die günstige Alternative attraktiver erscheint. Sie ist aber nicht immer die bessere.
Worin liegt der Unterschied zwischen beiden Varianten?
„Normale“ HDMI-Kabel, wie wir sie bezeichnen, bestehen aus Kupfer – dem Material, das die Grundlage vieler Kabelarten ist. Optische HDMI-Kabel wiederum sind Lichtwellenleiterkabel. Sie übertragen Signale nicht mithilfe von elektrischem Strom, sondern mit Licht. Dadurch bieten sie eine höhere Sicherheit, sind unempfindlich gegenüber Störungen und übertragen Signale über große Distanzen fehlerfrei.
HDMI-Kabel aus Kupfer transferieren Videosignale nur über wenige Meter in der maximal von ihrer Spezifikation unterstützten Auflösung und mit der maximal möglichen Bildwiederholfrequenz. Im Fall von Ultra High Speed HDMI (HDMI 2.1) wäre es beispielsweise bei einer Kabellänge von zehn Metern nicht mehr möglich, Signale in 8K bei 60 Hertz zu übertragen. Je länger die Strecke ist, die zwischen Quell- und Ausgabegerät überwunden werden muss, desto geringer fallen am Ende Auflösung und Bildrate aus, die maximal erreicht werden können.
Für optische HDMI-Kabel gilt das nicht. Dank Lichtwellenleiter überträgt ein Ultra-High-Speed-Kabel auch noch über eine Distanz von 100 Metern volle 8K bei 60 Hertz. Für gewöhnliche Haushalte mag das kein Vorteil sein, wegen dem man bereit wäre, einen dreistelligen Betrag für so ein Kabel auszugeben. In den meisten Fällen sind hier Bildschirm und Quellgerät oder Soundsystem nicht weit voneinander entfernt. Aber im Fall von größeren Veranstaltungen, zum Beispiel in Sälen, können sehr lange Kabel notwendig sein.
Hohe Flexibilität ist eine gute Sache
Lichtwellenleiterkabel haben einen weiteren großen Vorteil gegenüber HDMI-Kabeln aus Kupfer: Sie zeichnen sich durch einen kleineren Biegeradius aus. Dadurch ist es deutlich einfacher, sie um Ecken herumzuführen. Bei großen Distanzen ist die Wahrscheinlichkeit, ein Kabel halbwegs gerade verlegen zu können, geringer als im heimischen Wohnzimmer. Wo viele Menschen aufeinandertreffen, sollen Kabel schließlich nicht so installiert sein, dass ständig jemand darauf tritt. Deswegen führt man sie in großen Sälen lieber an den Wänden entlang statt quer durch den Raum.
Optische HDMI-Kabel sind also weniger etwas für Privatanwender. Für diese sind Kupferkabel in den meisten Fällen mehr als ausreichend. Die Hauptzielgruppe für Lichtwellenleiterkabel sind Veranstalter. Für professionelle Zwecke sind sie sehr gut geeignet. Zwar kosten sie mehr als die Alternativen aus Kupfer, dafür erhält man jedoch längere Kabel, die mit mehr Sicherheit und Flexibilität punkten sowie beste Video- und Audioqualität bieten.